Aus Mathematik wird Kalenderkunst

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Fatih Mercan erläuterte den Besuchern ihr Kunstwerk.Andreas Welz
Fatih Mercan erläuterte den Besuchern ihr Kunstwerk.Andreas Welz
Nadine Ernst (links) leitete das Projektseminar der Q 12 am Meranier-Gymnasium.
Nadine Ernst (links) leitete das Projektseminar der Q 12 am Meranier-Gymnasium.
 
Fünfecke, künstlerisch dargestellt, hatte sich Büsra Yildirimdine (links) zur Aufgabe gemacht.
Fünfecke, künstlerisch dargestellt, hatte sich Büsra Yildirimdine (links) zur Aufgabe gemacht.
 

Kunst traf auf Mathematik im P-Seminar am Meraniergymnasium Lichtenfels. Heraus kam dabei ein Kalender, dessen Motive auf einer Vernissage zu sehen waren.

An der Mathematik scheiden sich die Geister. Für die einen ist sie ein rotes Tuch und Alptraum der Schulzeit, für die anderen ist sie Inspiration, Herausforderung und Kunst. Zu den bedingungslos Mathebegeisterten gehören 13 Schüler der Q 12 des Meranier-Gymnasiums (MGL) in Lichtenfels. In ihrem Projekt-Seminar "Mathematik andersARTig- Kunst trifft Mathematik" kreierten sie einen Kalender für das Jahr 2018. In einer Vernissage stellten sie am vergangenen Dienstag in der Aula des Gymnasiums ihre Arbeiten vor.

"Mathematiker sind - wie Dichter, Maler und Komponisten - Schöpfer von Motiven, Strukturen und Mustern, die aufgrund ihrer Ästhetik Bestand haben und über Jahrhunderte präsent bleiben. Mathematische Theorien sowie Problemstellungen und deren Lösungen sprechen nicht nur den Intellekt an, sondern auch Gefühle und ästhetisches Empfinden, vergleichbar mit künstlerischen Aktivitäten", fasste Seminarleiterin Nadine Ernst zusammen. Und genau diese Schönheit und Ästhetik der Mathematik wollten die Schüler mit der konkreten Kunst in ihren Bildern ausdrücken.

In der konkreten Kunst kann man die Kunstwerke nach mathematischen Kategorien und Verfahren einordnen, verschiedene Schüler haben sich auf gewisse mathematische Themen spezialisiert. Der Grundgedanke war, dass die Prinzipien der Bildgestaltung deutlich und nachprüfbar sind. Nun stand nicht nur die Realität im Vordergrund, sondern mathematische Begriffe und Zusammenhänge. Zum einen machten die Gymnasiasten Mathematik praktisch, anwendungsorientiert und naturwissenschaftlich transparent, aber gleichzeitig auch theoretisch, geisteswissenschaftlich und künstlerisch.

In der Projektarbeit entstanden 13 mathematische Kunstwerke. "Jedes dieser Bilder widmet sich einem berühmten Mathematiker und stellt dessen Theorien und Lehrsätze in abstrakter Weise dar", erläuterten die Seminarsprecherinnen Victoria Linz und Annemarie Polák. Um die Begegnung mit der Marthematik nachhaltig zu gestalten und den Betrachter ins reichhaltige Umfeld dieser Wissenschaft zu entführen, gibt es jeweils auf den Rückseiten der Kalenderblätter kurz gefasste Informationen.

Die Besucher der Vernissage waren über die Vielfalt der Arbeiten erstaunt. Die Schüler hatten rund um die Aula ihre Werke auf Staffeleien ausgestellt. Die Kalender sollen am Elternsprechtag und am Weihnachtsbasar des Gymnasiums sowie in der Buch- und Kunsthandlung Andreas Dumproff in der Coburger Straße und bei Buch und Papier Geis in Bad Staffelstein für 15 Euro verkauft werden. Der Erlös ist als Spende für die Maximilian-Kolbe-Schule vorgesehen.