Auf Hochstadts Friedhof werden immer mehr Urnen gewünscht

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Zwischen den traditionellen Gräbern bilden sich immer mehr Lücken. Foto: Werner Hauber
Zwischen den traditionellen Gräbern bilden sich immer mehr Lücken. Foto: Werner Hauber
Auf dem Gottesacker von Hochstadt ist der Friedhofswandel in Form von Urnenstelen bereits zu spüren. Foto: Werner Hauber
Auf dem Gottesacker von Hochstadt ist der Friedhofswandel in Form von Urnenstelen bereits zu spüren. Foto: Werner Hauber
 

Der Gemeinderat befasste sich mit den Trends im Bestattungswesen. Ein Jahr nach der Einrichtung gibt es in der Urnenwand nur noch vier Kammern.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung fand am vergangenen Dienstag im Sitzungssaal ein Vortrag von Kreisfachberater Michael Strohmer statt. Er sprach über Thema "Friedhöfe im Wandel".

Bürgermeister Thomas Kneipp (CSU) erwähnte eingangs, dass die klassische Erdbestattung immer mehr zurückgehe. In der neuen Urnenwand auf dem Friedhof der Kommune seien bereits jetzt, etwa ein Jahr nach der Einweihung, nur noch vier von ursprünglich 20 Urnenkammern übrig. Strohmer bestätigte diesen bundesweiten Wandel, der nun auch allmählich im Landkreis Lichtenfels angekommen sei. Viele Leute wollten sich nicht mehr der religiösen Bindung an traditionelle Bestattungsformen unterwerfen. Ein anderer Aspekt sei, dass viele von der aufwendigen Pflege der Gräber wegkommen wollen. Aus diesen Gründen bildeten sich in den Reihen der traditionellen Gräber nach und nach immer mehr Lücken.


Der Kreisfachberater zeigte anhand einer Diashow verschiedene Möglichkeiten moderner Grabstättengestaltung auf. Zwischenzeitlich würden vielerorts auch anonyme Grabstätten angeboten. Hier würden auf einigen Quadratmetern mehrere Urnen eingegraben, ohne Namenstafeln oder Ähnlichem. Laut Strohmer ist die kostengünstigste Bestattungsvariante.

Urnen und Friedwälder im Trend

Auch böten so genannte Friedwälder eine Alternative. Bereits 50 Friedwald-Standorte gebe es bundesweit. Hier werden Urnen neben einem Baum beigesetzt. Dies sei sowohl mit als auch ohne Namensschild möglich. "Der Hochstadter Friedhof hat eine einfache Grundform, was ihn sehr sympathisch macht", sagte Strohmer. Er habe eine Art Park-Funktion, sei aber ebenso Kommunikationsraum, vor allem in den Sommermonaten. Hier kann sich der Kreisfachberater vorstellen, verschiedene Arten der Bestattungsformen unterzubringen. "Der Hochstadter Friedhof erlaubt es uns, mit relativ einfachen Mitteln zukunftsweisende Bestattungsformen anzubieten", sagte Strohmer abschließend. Bürgermeister Kneipp dankte für den ausführlichen Vortrag und meinte, dass sich der Gemeinderat in den nächsten Monaten mit dieser Thematik befassen werde.

Weiterhin fasste das Gremium in der Sitzung am Dienstag einen Beschluss über die finanzielle Beteiligung der Gemeinde am Seniorentag. Aus der Gemeindekasse sollen alle Getränke und das Abendessen der vorweihnachtlichen Feier bezahlt werden.

Neue Satzung für Kosten, wenn die Feuerwehr gebraucht wird

Für Aufwendungen und Kosten von Einsätzen und anderen Leistungen gemeindlicher Feuerwehren soll eine neue Satzung erlasssen werden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig. Kneipp informierte darüber, dass ein Arbeitskreis aus Mitgliedern des Bayerischen Gemeindetages, des Bayerischen Städtetages, des Landesfeuerwehrverbandes und des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes ein überarbeitetes Muster dieser Satzung erarbeitet habe. Die Mustersatzung sowie das Pauschalsätzeverzeichnis wurden, angepasst an die gemeindlichen Fahrzeuge, übernommen. Die neue Satzung gilt ab dem 1. Januar 2015.

Für Diskussionsstoff sorgte der Antrag auf Anordnung einer Tempo-30-Zone im Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Mühlteichäcker". Das Gemeindeoberhaupt erwähnte, dass in diesem Zusammenhang am 27. November eine Verkehrsschau mit Vertretern des Landratsamtes und der Polizeiinspektion Lichtenfels stattgefunden habe. Die Örtlichkeiten wurden besichtigt und die betroffenen Ortsstraßen abgefahren. Der einhellige Tenor sei gewesen, von der Ausweisung als Tempo-30-Zone abzuraten, da es kaum möglich sei, hier schneller als 30 km/h zu fahren. Gründe seien die Breite der Erschließungsstraßen, die ständige Folge von Grundstücksausfahrten, der Bewuchs, die parkenden Fahrzeuge sowie insgesamt neun Kreuzungen/Einmündungen innerhalb des Baugebietes und der dabei zu berücksichtigenden Vorfahrtsregelung. Gemeinderat Tiemo Natterer (SPD) argumentierte, dass hauptsächlich in der Bayernstraße gerast werde, obwohl sich direkt neben der Straße ein Kinderspielplatz befinde. Kneipp entgegnete, dass diese Straße aber bereits mit Zone-30-Schildern versehen sei. Gemeinderat Armin Hauber (Freie Wähler) möchte jedoch auch die anderen Straßen des Baugebietes mit der entsprechenden Beschilderung versehen wissen, da in den neueren Wohngebieten wie zum Beispiel "Lohgraben" oder "Krassen" ebenso solche Schilder aufgestellt sind. Gemeinderat Michael Stöcker entgegnete, man solle doch lieber den Schilderwald abbauen, anstatt noch mehr Schilder aufzustellen. Mit einer Gegenstimme beschlossen die Räte, für das Baugebiet "Mühlteichäcker" keine Tempo-30-Zone anzuordnen. Stattdessen soll hier das gemeindeeigene Geschwindigkeitsmessgerät aufgebaut werden.

Einem Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Wolfsloch und dem Bauantrag zur Brandschutzertüchtigung sowie Sanierung des Kellergeschosses an der Grundschule erteilten die Räte das gemeindliche Einvernehmen.