Amüsement a la Trieb: Pinkeltomaten und Potenzmittel

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Bei der Sitzung einer chinesischen Therapie (von links): Anika Lutter,Carmen Reuß, Josef SchratzAndreas Welz
Bei der Sitzung einer chinesischen Therapie (von links): Anika Lutter,Carmen Reuß, Josef SchratzAndreas Welz
Turbulenzen bahnen sich beim Gemüsebauer an (von links): Christian Schüpferling, Martina Lutter, Gilti Templin, Jens Müller, Johannes Zenk.Andreas Welz
Turbulenzen bahnen sich beim Gemüsebauer an (von links): Christian Schüpferling, Martina Lutter, Gilti Templin, Jens Müller, Johannes Zenk.Andreas Welz
 
Mario hält die Gesellschaft mit der Pistole in Schach (von links): Carmen Reuß, Annika Lutter, Josef Schratz, Christian Schüpferling, Martina Lutter, Johannes Zenk und Gilti Templin.Andreas Welz
Mario hält die Gesellschaft mit der Pistole in Schach (von links): Carmen Reuß, Annika Lutter, Josef Schratz, Christian Schüpferling, Martina Lutter, Johannes Zenk und  Gilti Templin.Andreas Welz
 
Für den Drogendealer wird's brenzlich (Annika Lutter und Johannes Zenk).Andreas Welz
Für den Drogendealer wird's brenzlich (Annika Lutter und Johannes Zenk).Andreas Welz
 
Giovanni (Norbert Eidenschink) bekommtes mit seiner Frau (Katharina Krauß) zu tun.Andreas Welz
Giovanni (Norbert Eidenschink) bekommtes mit seiner Frau (Katharina Krauß) zu tun.Andreas Welz
 
Traditionelle chinesische Heilkunst mit: Anika Lutter und Carmen Reuß (rechts)Andreas Welz
Traditionelle chinesische Heilkunst mit: Anika Lutter und Carmen Reuß (rechts)Andreas Welz
 

Pinkeltomaten und potenzsteigernde Pflänzchen sorgten für "Zoff mit dem Stoff" bei dem neuen Stück der Trieber Theatergruppe.

Am Samstag war Premiere im Saal der Gaststätte Karolinenhöhe. Die einzelnen Rollen hätten nicht besser besetzt sein können. Die Besucher konnten sich ausgelassen amüsieren und Stunden der Entspannung in vollen Zügen genießen.
Zum Inhalt: Franz und Frieda Kohlkopf sind einfache, anständige Gemüsebauern, die hart arbeiten und nur sehr wenig verdienen. Zu allem Überfluss gibt es täglich "Zoff" mit ihrer überaus gesundheitsbewussten Nachbarin Maja Müslein, die auf ökologischen Gemüseanbau und die traditionelle chinesische Heilkunst schwört und gut damit verdient. Der naive Franz Kohlkopf wittert das große Geld, als ihm der zwielichtige Mario ein paar seltsame Pflanzen andreht. Dass es sich um Hanfpflanzen handelt, wird im Verlauf des Dreiteilers klar.
Als sich dann auch noch ein sonderbarer Feriengast auf dem Hof einquartiert, wird es turbulent. Fazit der Handlung: Die Bösen werden bestraft, die Guten gewinnen, und mit dem ökologischen Landbau ist es auch nicht weit her.
Mit der Auswahl des Stückes hatten die Laienspieler einen Glücksgriff getan, die Rollen schienen den Akteuren auf den Leib geschrieben zu sein. Für ein erstes, bewunderndes "Oh" sorgte die farbenfrohe Kulisse. Das Stück ist in Hochdeutsch verfasst. Die Theatergruppe haucht den Charakteren Leben ein, indem sie ihnen den heimischen Dialekt in den Mund legt und Dorfgeschehen karikiert. Lokalkolorit, viele Gags, alle musikalischen Einlagen und fränkische Begriffe sind von der Gruppe eingebaut. Sprachliche Abwechslung kommt stets mit den Handelnden, die auf den Gemüsehof kommen. Der Pizzabäcker Giovanni: "Es gibt bei mir nix Schnitzel von die Jäger, auch nix von die Österreicher (Wiener Schnitzel)". Nach Magenbeschwerden hat er "nix Falldurch mehr". Der wachsweiche Thorsten, der einen Berliner Slang mitbringt, jubelt: "Hach, da jibt es ja eine Männerschwemme." Die junge Frau vom Pizzabäcker ist nicht mehr so recht überzeugt von dessen sexuellen Qualitäten: "Früher war er ein feuriger Ferrari, aber jetz is er nur noch a rostiger, alter Alfa Romeo." Der Drogendealer Mario droht mit seiner Knarre: "Alla Batscher nauf", was übersetzt "Hände hoch" heißt. Franz Kohlkopf schimpft ständig über die esoterisch angehauchte Müslitante: "Die grüh-gspritze Spinatwachtel, der Oberguru der Müslifresser, die muss grod ihr Goschn aufreiß." Seine Frau Erika behält den Überblick und merkt schnell, dass Mario ein dubioser Kerl ist, der krumme Sachen vorhat. Seine ungehobelte Art ärgert sie. Mario: "He, Frau Sauerkraut, moch mir amol an Kaffee, aber stork." Und Klaus hat die Arbeit nicht erfunden, sondern die Faulheit von seinem Vater übernommen: "Mei Vodder hot schon immer gsocht: Lieber Blousen aufn Buckl vom Liegn,als Blousen an die Händ vom Ärbeddn." Frau Bauersfeld ist entsetzt, als sie sieht, dass Frau Müsli den Urin ihrer Kundschaft an die Pflanzen schüttet: "Iiiih, die Pisse vom Kater ah nuch! Dou wedd am ja ganz schlecht."Die
Personen und ihre Darsteller: Franz Kohlkopf, Gemüsebauer: Christian Schüpferling; Frieda Kohlkopf seine Frau: Maja Müsli; Ökolandwirtin: Carmen Reuß; Klaus Müsli: Josef Schratz; Giovanni, Pizzabäcker: Norbert Eidenschink; Maria seine Frau: Katharina Krauß; Henneliese von Malsenring zu Rapsenberg, Kundin von Maja: Anika Lutter; Berta Bankersfeld, Ladenbesitzerin: Gitti Templin; Mario, Drogendealer: Johannes Zenk; Thorsten, Drogenfahnder: Jens Müller. Souffleuse: Lisa Templin.