Der Altenkunstadter Gemeinderat spricht sich gegen einen Standort im Ortskern aus und bevorzugt den Bereich zwischen Wasserwerk und Bauhof. Es gibt eine Debatte über Auswirkungen aufs Ortsbild und Kosten.
Zwei Container zur Unterbringung von Obdachlosen sollen zwischen dem Bauhof und dem ehemaligen Wasserwerk aufgestellt werden. Nach längerer Debatte bekräftigte der Gemeinderat diesen früheren Beschluss am Dienstagabend und sprach sich gegen eine Unterbringung im Ortskern aus. Die Kosten für die Container werden auf rund 24 000 Euro geschätzt.
Ortskern-Vorschlag umstritten Für Diskussionen sorgte der Vorschlag der Verwaltung, die Obdachlosen weiterhin auf dem Gelände der alten Kanzlei in der Klosterstraße unterzubringen. Das marode Gebäude, das der Gemeinde gehört, müsse ohnehin abgerissen werden und zur Straße hin könnte eine Garage für die Unterbringung des Rettungsboots der Wasserwacht errichtet werden, das die Container im hinteren Teil des Grundstücks verdecke, argumentierte Bürgermeister Robert Hümmer (CSU). "Wenn wir keine neue Unterkunft schaffen, müssen wir die Obdachlosen im Hotel unterbringen", warnte er. Ein weiterer Standort wäre ein Grundstück neben den Garagen des Bauhofs am Hohlweg in Richtung Baiersdorf.
"Es ist mir unbegreiflich, wie man im Ortskern Container für Obdachlose aufstellen kann - das ist kein Beitrag zur Aufwertung", kritisierte Walter Limmer (JWU) dieses Vorhaben. Er hätte sich "mehr Transparenz" gewünscht, indem das Thema den Bürgern vor einer Beschlussfassung vorgestellt worden wäre. Außerdem wunderte er sich über eine "Kostensteigerung um 100 Prozent" auf rund 40 000 Euro für die Container im Ortskern.
Schallisolierte Container Wegen der Nachbarn würde eine schallisolierte Containervariante gewählt, erläuterte der Bürgermeister. Auf Limmers Frage, ob die Nachbarn über das Vorhaben informiert seien, meinte er, mit einem Nachbarn sei gesprochen worden, doch der habe kein Interesse am Kauf des Anwesens. Er fordere eine Einzäunung des Grundstücks.
"Wir wollen den Ortskern verschönern, da passen Container nicht rein", bemängelte auch Thorsten Schmidtke (JB). Wegen des Ortsbilds und aus Kostengründen sprach sich auch Ludwig Winkler (FBO) gegen die Klosterstraße aus. Die zusätzlichen Kosten für eine Fertiggarage hielten sich mit maximal 7000 Euro und einem Zuschlag für ein Giebeldach im Rahmen, hielt der Bürgermeister dagegen.
Schließlich bekräftigten die Räte mit 13:8 Stimmen den früheren Beschluss für einen Standort zwischen Bauhof und altem Wasserwerk.