Das Lichtenferlser Gremium genehmigt die befristete Überlassung von Räumen des ehemaligen Altenheims der Maiacher Stiftung. Das Landratsamt sucht aber immer noch händeringend nach Unterkünften.
Immer mehr Menschen sind weltweit vor Krieg und Gewalt auf der Flucht. Syrien, Irak, Gaza, Ukraine, Südsudan - Krisen, die weit entfernt klingen. Doch sie werfen ihre Schatten bis nach Lichtenfels. Denn auch dort stranden Flüchtlinge. Sie unterzubringen ist kein leichtes Unterfangen für den Landkreis.
Nachträglich genehmigte am Montag der Stadtrat einstimmig die zeitweise Überlassung eines Stockwerks des ehemaligen Altenheims der Maiacher Stiftung, das bis zu 50 Asylbewerbern als Unterkunft dienen kann. Alle Fraktionen waren sich einig: Es gelte Verantwortung zu übernehmen. Was als Lösung bis 22. Oktober angedacht ist, könnte aber durchaus länger dauern.
Im ehemaligen Altersheim sind bereits die ersten Frauen, Kinder und Männer untergebracht. Anfang August stand der Landkreis Lichtenfels vor der Herausforderung, bis zu 50 Flüchtlinge aufnehmen zu müssen. Da bot sich ein Objekt wie das ehemalige Altenheim der Maiacher Stiftung an.
Auf Bitten des Landrats wurde ein Stockwerk des ehemaligen Altenheims für einen vorübergehenden Zeitraum von acht Wochen mit der Option auf eine monatsweise Verlängerung für die Unterbringung für Asylbewerber überlassen. Eine Alternativlösung gab es im Landkreis Lichtenfels keine, hieß es. Eine rechtzeitige Beschlussfassung sei aufgrund des Zeitdrucks nicht möglich gewesen, teilte die Verwaltung mit. Jedoch erhielten die Mitglieder des Stadtrates per E-Mail Informationen. Es kam dabei zu keinen Einwänden. Das Gleiche gilt für den Stiftungsbeirat der Maiacher Stiftung. Weiter suchte die Stadt mit den Anwohnern das Gespräch. Das Landratsamt übernimmt die Verpflichtung zur kompletten Ausstattung der überlassenen Räumlichkeiten sowie die Aufgaben, die bei der Unterbringung von Asylbewerbern anfallen.
Erste Asylbewerber eingezogen Das Vertragsverhältnis begann am 28. August und endet am 22. Oktober. "Es verlängert sich auf unbestimmte Zeit, wenn es nicht vorher gekündigt wird", teilte Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) mit. Als Kündigungsfrist wird ein Monat zum Monatsende festgelegt.
Als Entschädigung zahlt der Mieter eine monatliche Pauschale von 1500 Euro. Das Landratsamt trägt weiter sämtliche Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung. Der Vertrag wurde am 26./27. August unterzeichnet. Die ersten Flüchtlinge zogen bereits am 28. August ein.
Kristin Greifzu vom Landratsamt schilderte die Lage. Neun Asylbewerber pro Woche gelte es nun im Landkreis unterzubringen. 22 sind es dieser Tage, die im Altenheim eine Bleibe finden. "Wir suchen händeringend nach Unterkünften", so die Landratsamt-Mitarbeiterin. Erfolgreich verlief die Anmietung von Ferienwohnungen in Reundorf.
Vom Bürgermeister bis zu den Räten aller Fraktionen gab es Solidaritätsbekundungen. "Ein Akt der Mitmenschlichkeit" (Christian Barth), "Verpflichtung als Korbstadt und für jeden Christenmenschen" (Monika Faber), "Forderung nach menschenwürdiger Unterbringung" (Stefan Hofmann) lauteten einige der Redebeiträge.
Bernhard Christoph hofft neue Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zu gewinnen. Mathias Söllner sah als Kreishandwerksmeister auch Chancen: "Wir suchen dringend Nachwuchs im Handwerk." Jungen Flüchtlinge gelte es mit Ausbildungsplätzen eine Perspektive zu geben. Auch die Hoffnung auf eine dezentrale Unterbringung wurde laut. Roland Lowig (WLJ): "Manche unserer Alten erinnern sich noch an Flucht und Vertreibung". Jetzt gelte es zu helfen.
hin oder her! Der Grossteil der Massenzuwanderung in die Sozialsysteme führt nach wie vor über den Familiennachzug. Allerdings müssen auch weiterhin alle in A ankommenden Scheinasylanten im Sozialsystem integriert werden, da in A schlicht die Kraft und der politische Wille fehlt, Scheinasylanten und Kriminelle konsequent abzuschieben.