In Bad Staffelstein wird eifrig geprobt. Fast 40 Kinder beteiligen sich heuer am Krippenspiel in St. Kilian. Korinna Fischer hat als Autorin einen aktuellen Bezug hergestellt.
Seit vier Jahren schreibt Korinna Fischer den Text für das Krippenspiel in der Pfarrkirche St. Kilian in Bad Staffelstein. Dabei mangelte es der 15-Jährigen nicht an Ideen. Mal standen Maria und Josef im Vordergrund, ein anderes Mal wurde die biblische Geschichte als eine Art Zeitreise erzählt, und im letzten Jahr wurde sie den Besuchern der Kindermette als eine Art Quiz nahe gebracht. Nur in diesem Jahr fehlte der Bad Staffelsteinerin Anfangs der zündende Funke. Von ihren Eltern kam schließlich der Vorschlag, die Flüchtlingsthematik in die Rahmenhandlung einzubauen. Korinna Fischer fand die Idee gut, aber schwierig umzusetzen. Bis sie auf die Idee mit dem Buch kam. Jetzt wird die Rahmenhandlung von zwei Sprechern von der Kanzel herab erzählt. Rollen, die Tamara Schnapp und Anna Teuchgräber übernommen haben.
Die Botschaft, die Korinna Fischer den Kirchenbesuchern am Heiligen Abend mit auf dem Weg geben will, ist, dass es nicht alle Menschen so gut haben wie wir. Dass es nicht nur glückliche Weihnachten gibt, sondern auch Leid.
Seit dem Buß- und Bettag proben die Akteure, so auch am vergangenen Samstag. Kurz vor Weihnachten laufen die Proben noch intensiver ab als sonst. Alle Mitspieler sind trotz des relativ frühen Probenbeginns erschienen. Während draußen die Menschen ihre Einkäufe und Besorgungen für Weihnachten tätigen, findet in der Pfarrkirche die erste Kostümprobe statt.
Die Rollen sind begehrt
In diesem Jahr spielen knapp 40 Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren mit. Dass wieder so viele Kinder teilnehmen, freut natürlich auch Sabine Scheer.
Als Kind hatte die Dritte Bürgermeisterin der Badstadt selbst bei den jährlichen Krippenspielen in der Pfarrkirche St. Kilian mitgespielt. "Irgendwann sind sie dann eingeschlafen", erinnert sich Scheer. Gemeinsam mit Kerstin Klostermann und weiteren engagierten Kirchengemeindemitgliedern wurden die Krippenspiele vor einigen Jahren wiederbelebt. Seitdem dürfen sich die Initiatoren über eine wachsende Teilnehmerzahl freuen. "Viele Kinder fragen schon im Herbst nach, ob es wieder ein Krippenspiel gibt", berichtet Sabine Scheer. Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sie nicht klagen. Die Kinder, die keine Sprechrolle haben, sind Mucksmäuschen still, alle anderen konzentrieren sich auf ihre Rolle. Regieanweisungen werden sofort umgesetzt. Selbst die Kleinsten sind mit Begeisterung bei der Sache, auch wenn sie "nur" stumme Rollen als Hirten und Schäfchen haben.
Diese Begeisterung ist für Korinna Fischer auch Motivation, Jahr für Jahr ein neues Stück zu schreiben. "Mit den Kindern macht es sehr viel Spaß", erklärt die 15-Jährige, die als Kind auch selbst mitgespielt hat. Heute führt sie gemeinsam mit Pastoralreferent Josef Ellner, Kerstin Klostermann und Pastoralassistentin Susanne Lindner Regie. Heuer ist das Stück größer, viele Kinder spielen mit.
Bis zum Heiligen Abend laufen die Proben. Bis dahin wird an den Feinheiten gefeilt. Beginn der Kindermette ist am 24. Dezember um 16 Uhr.