Die kleinsten Gemeinderäte im Landkreis haben gerade zwölf Mitglieder, der Kreistag zählt 50 Sitze. Unsere Serie lässt die Bürgermeister zu Wort kommen, in diesem Artikel werden im Lauf der Serie ihre Aussagen als Audio-Clips zusammengetragen
In einem Jahr, am 16. März 2014, wählen die Bayern ihre Stadt- und Gemeinderäte. Im Landkreis Lichtenfels sind das zwischen Ebensfeld und Marktgraitz insgesamt elf Räte, die von den Wählerinnen und Wählern neu besetzt werden. Dazu kommt der Lichtenfelser Kreistag, der ebenfalls gewählt wird. In der Politik vor Ort werden insgesamt 252 ehrenamtliche Plätze neu vergeben.
Ein Blick in die Gremien von heute zeigt: Mit insgesamt 111 Sesseln für die CSU ist sie mit weitem Abstand die stärkste Partei im Landkreis. Die SPD (49) und die Freien Wähler (46) kommen zusammen nicht auf die gleiche Zahl an Sitzen. Ähnlich sieht es bei den Bürgermeisterposten aus. Sechs von ihnen sind unmittelbar der CSU zuzuordnen, zwei zumindest mittelbar. Die parteilose Bianca Fischer in Lichtenfels ist für die CSU angetreten und in Altenkunstadt ist Georg Vonbrunn bei der Jungen Wähler Union (JWU). Außer Landrat Christian Meißner bleiben nur Jürgen Kohmann aus Bad Staffelstein und Helmut Fischer in Michelau über die Wahl hinweg in ihrem Amt.
In Michelau wird der Bürgermeister ab 2020 wieder gemeinsam mit dem Gemeinderat gewählt. In Bad Staffelstein und im Landkreis liegen die Wahltermine für Bürgermeister und Landrat weiter als zwei Jahre von der Kommunalwahl entfernt - und dürfen damit nicht angeglichen werden.
Mit den Jungen Bürgern (JB) gibt es eine Liste, die in einer sogenannten Listenverbindung mit der CSU steht. Nach dem gültigen Verfahren, wie Wahlergebnisse in Sitze umgerechnet werden, kommen so in der Summe im Zweifel mehr Sitze für CSU und JB zustande. In Michelau und im Kreis versuchen dies auch die Jungen Sozialen Bürger.
Wer vor Ort in der Politik mitmachen möchte, hat also die Chance, es über eine bestehende Liste zu versuchen und sich dort nach vorne wählen zu lassen. Denn meist bekommen Neueinsteiger erst einmal die hinteren Plätze. Oder man gründet eigene Listen, wie es im Augenblick in Burgkunstadt mit dem Bürgerverein geschieht, der genau solch eine Liste im Sinn hat.
Den Wählern wird in der Wahlkabine im März nächsten Jahres vor allem in Erinnerung sein, was vor kurzem in ihrer Gemeinde oder ihrer Stadt geschehen ist. Wir haben in einer Serie deshalb die Bürgermeister im Landkreis gefragt, was sie denn bis zur Wahl noch alles vorhaben. Sie sprechen auch darüber, wie ihr Einstieg in die Politik war, was sie motiviert hat und wie sie Seiteneinsteiger für das politische Ehrenamt gewinnen möchten.
Zwei Tage lang zählen
Die Städte und Gemeinden im Landkreis suchen Ehrenamtliche, die bei der Wahl nächstes Jahr helfen. Aller Voraussicht nach wird es 145 Wahllokale geben. Und in jedem von ihnen müssen mindestens fünf Wahlhelfer eingeteilt sein. Zwischen 700 und 1000 Ehrenamtliche werden also am Sonntag, 16. März 2014, aktiv sein.
Der Großteil ihrer Arbeit beginnt erst, wenn die Wahllokale um 18 Uhr schließen. Zuerst werden die Bürgermeisterwahlen gezählt, dann die Gemeinderäte und zum Schluss der Kreistag. Das hat bei den vergangenen Wahlen immer den Montag über gedauert und kann auch bis Dienstag nach der Wahl gehen.
Das Auszählen dauert auch deshalb so lange, weil die Wähler einzelne Kandidaten verteilt über alle Listen wählen können - und bei jedem nicht nur eine, sondern bis zu drei Stimmen anhäufen können. So kann es auch passieren, dass Kandidaten von hinteren Listenplätzen nach vorne gewählt werden - und trotz schlechten Listenplatzes noch einen Sitz im Rat bekommen.
Bei Gemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern dürfen die Listen der Kandidaten doppelt so lang wie die Anzahl der Sitze im Rat sein. Das betrifft im Landkreis die Gemeinden Hochstadt, Marktzeuln und Marktgraitz. Für die zwölf Plätze im Rat darf jede Liste, die zur Wahl antritt, 24 Kandidaten aufstellen.