Komplimente snd etwas Schönes. Manchmal muss man ein wenig darauf warten. Und manchmal sind sie am Ende doch etwas zweifelhafter Natur.
Der Franke als solcher neigt bekanntermaßen nicht zu enthusiastischen Ausbrüchen und wortgewaltigen Lobeshymnen. Wenn er isst und schweigt, heißt das: Bassd scho! Nehmen Sie's als Kompliment!
Misstrauisch sollten Sie hingegen werden, wenn ein Lob gar zu offensichtlich ausfällt. Manchmal nämlich sagt einer was und meint doch ganz was anderes. Beispiele gefällig?
Sie haben den sonntäglichen Sauerbraten durch ein veganes Blumenkohl-Curry ersetzt und fragen: "Hat es geschmeckt?" - Wenn nun einer sagt: "Interessant ....", dann heißt das nichts anderes als "Setz uns diesen Fraß nicht noch einmal vor!"
Solche heimlichen Botschaften funktionieren auch auf anderen Gebieten:
Neue Frisur? Was sagt die Familie dazu? "Naja, mal was anderes..." Das heißt so viel wie: "Schaut bescheuert aus, lässt sich aber wohl nicht mehr ändern."
Sie schlagen vor, zum Geburtstags-Kaffeeklatsch auch Tante Luise dazu zu
bitten, die immer so lautet redet, aber halt so einsam ist. "Wenn du meinst, warum nicht...." sagt Ihr Gegenüber - und will damit ausdrücken: "Passt mir überhaupt nicht. Aber vermutlich hat eine Diskussion keinen Sinn."
Und wenn einer gar von den Kumpels vom Dauercampingplatz am Staffelsteiner Baggersee gefragt wird, ob denn die Studienreise zu den antiken Ausgrabungen im Hinterland von Antalya ein Erfolg war, und zur Antwort gibt: "Kann man schon mal machen..." - dann heißt das nichts anderes als: "Nie wieder lass ich mich im Urlaub auf einen solchen Blödsinn ein. Hol mal ein Bier und stell die Stühle vor den Wohnwagen. Jetzt wird's erst richtig erholsam!"
Blumenkohl-Curry
1 kleinen Blumenkohl in kleine Röschen teilen, Stiele klein schneiden. 500g festkochende Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden.
75g kleine Puy-Linsen auf ein Sieb geben, abbrausen, abtropfen lassen. 2-3 Knoblauchzehen, 1 frischen Ingwer schälen, fein hacken. 1-2 kleine Chilischoten entkernen, sehr fein hacken. In einem großen Topf 2 EL Sonnenblumenöl erhitzen. 2 TL indische Gewürzmischung, 2 TL Kuruma, Chili, Knoblauch und Ingwer hineingeben. Bei kleiner Hitze kurz anrösten, bis die Gewürze duften. Blumenkohl, Kartoffeln, Linsen und 1 Lorbeerblatt dazugeben. Dann 1/8l Gemüsebrühe und ½ l Milch hineingießen. Im geschlossenen Topf unter zeitweiligem Rühren 10 min garen. 3 Tomaten häuten, vierteln, entkernen, Fruchtfleisch grob hacken. Tomatenwürfel in den Topf geben, 2 min köcheln lassen. 1 EL Speisestärke mit 2-3 EL Wasser glatt rühren, in kochende Flüssigkeit einrühren. Einmal aufkochen lassen, Topf vom Herd nehmen. Das Curry mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Mit 1 EL Lauchzwiebelröllchen und 1 EL Sesam bestreuen.Dazu passt Basmati- oder körniger Naturreis. (für 4 Personen)