Das Ergebnis der Online-Umfrage war eindeutig: Die Menschen wollen die Sommerzeit. Und jetzt geht plötzlich die Debatte los.
Es ist noch gar nicht lange her, da wurde das Ergebnis der EU-Umfrage zur Abschaffung der Zeitumstellung veröffentlicht. Und das Ergebnis konnte eindeutiger nicht sein. Rund fünf Millionen Menschen hatten teilgenommen, die Mehrheit (80 Prozent) war dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen. Und: Die Menschen haben sich eindeutig für eine dauerhafte Sommerzeit ausgesprochen.
Die Umfrage war die erfolgreichste in der EU-Geschichte. Aber jetzt? Jetzt geht die Diskussion los, dauerhaft die Winterzeit einzuführen. Was soll das denn? Man fragt die Leute nach ihrer Meinung - und ignoriert sie dann?
Erinnern wir uns: Die Zeitumstellung soll gesundheitliche Probleme verursachen und deshalb abgeschafft werden. Sogar Kühe sollen weniger Milch geben. Naja.
Noch besser: Jetzt heißt es, die dauerhafte Sommerzeit macht dicker, dümmer und grantiger. Hmmm. Jetzt haben wir ja gerade Sommerzeit. Sind Sie in den letzten Wochen dicker, dümmer und grantiger geworden?
Was ist denn dann bei der immerwährenden Winterzeit? Dann werden wohl die Experten kommen, die durch die früher einsetzende Dämmerung steigende Depressionen befürchten. Und mangelnde Vitamin-D-Bildung durch zu wenig Sonne.
Wer sucht, findet immer ein Für und Wider.
Fakt ist: Die Menschen wollen - und das hat die Umfrage eindeutig gezeigt - lange Sommerabende genießen und nicht schon im August am frühen Abend im Dunkeln sitzen. Sollte jetzt das genaue Gegenteil davon gemacht werden, wäre das der größte Witz. Dann können sich die Politiker künftig jede Umfrage dahin stecken, wo nie die Sonne scheint.
Im Grunde ist es doch Wurscht welche Zeit in Zukunft gilt, nur macht endlich Schluss mit der Umstellerei.
Ich habe es noch erlebt als ganzjährig nur die "Mitteleuropäische Zeit" in Deutschland galt und kann mich nicht entsinnen, dass deshalb jemand gelitten hat.
Zum Thema Abstimmung: ca 5 Millionen Abstimmer von ca.82 Millionen in Deutschland bzw ca 512 Millionen in Europäischer Union als Grundlage zu nehmen ist schon etwas dürftig.