Am 23. April findet in der Frankenwaldhalle in Grafengehaig die erste Ausbildungsmesse für die Jugendlichen im Oberland statt.
Die Freude über den Kulturpreis der Kulmbacher Service-Clubs war dem Vorsitzenden der Oberland-Initiative "Lebensqualität durch Nähe" (LQN), Hermann Dörfler, am Dienstagabend in der Frankenwaldhalle noch deutlich anzumerken. Dort tagte der LQN-Arbeitskreis Wirtschaft, der mit dem Markt
Grafengehaig die nächste Premiere vorbereitet: Erstmals findet am 23. April von 10 bis 16 Uhr eine Ausbildungsmesse im nördlichen Landkreis statt. Schauplatz ist die Frankenwaldhalle, wobei auch deren Außengelände für Firmenpräsentationen einbezogen wird.
"Das ist Neuland für uns, aber es ist wichtig, dass mit dieser Ausbildungsmesse der Wunsch der Jugendlichen umgesetzt wird", betonte Dörfler. Zuvor hatte der Marktleugaster Jugendsprecher und Initiator Michael Schramm an die "Zukunftswerkstatt" im Oktober 2015 erinnert.
Damals habe man von den Teenagern "sehr erwachsene Antworten und Aufträge" erhalten, wobei ein ganz klarer Wunsch die Berufsmesse mit Arbeitgebern aus der Region gewesen sei. Mangels einer entsprechenden Plattform sollen die jungen Leute auch über Ferienjobs und Praktikumsplätzen informiert werden, außerdem würden natürlich die Berufs- und -fachschulen eingebunden.
Einladungen kommen schriftlich
Bislang, so Schramm, seien für die Ausbildungsmesse über zehn feste Anmeldungen eingegangen, daneben gebe es zwölf Zusagen, für die aber noch keine Unterschriften geleistet wurden. Auch überregional tätige Großbetriebe in den angrenzenden Städten und Gemeinden seien angeschrieben worden.
Die Jugendlichen selbst erhalten laut Schramm ebenfalls eine schriftliche Einladung, auch an den Schulen werde geworben.
Landrat Klaus Peter Söllner, der am Dienstag als Gast an der Arbeitskreis-Sitzung teilnahm, stellte unmissverständlich fest: "Diese Messe ist absolut richtig, und wir haben diese als Landkreis und als Kommune zu unterstützen." Das übergeordnete Ziel laute: "Wie schaffen wir es, unsere jungen Leute und Leistungsträger in der Region zu halten?" Mit der Messe werde zudem eine Win-Win-Situation geschaffen: auf der einen Seite für die Jugendlichen, die sich informieren können, und andererseits für die Firmen, die sich teilweise präsentieren müssten, um überhaupt geeignete Nachwuchskräfte zu finden.
"Das ist Nachhaltigkeit"
"Was bei uns jetzt abläuft, das ist Nachhaltigkeit", unterstrich der Grafengehaiger Bürgermeister Werner Burger die
Bedeutung der Ausbildungsmesse. Es gebe auch viele Betriebe, die zwar nicht ausbilden, aber allemal für ein Praktikum interessant seien.
In die gleiche Kerbe schlug der Vorsitzende des Arbeitskreises, Reiner Meisel: "Wenn es uns nicht gelingt, unsere Jugend auf Dauer hier zu halten, werden in Zukunft noch größere Probleme haben." Wenn die Ausbildungsmesse einschlage, sei dies auch ein wichtiger Mosaikstein für die nächste Gewerbeschau. Meisel dankte vor allem Michael Schramm für den enormen Zeitaufwand zur Messevorbereitung: "Das ist aller Ehren wert."
Letzterer wies noch darauf hin, dass am 23. April in der Frankenwaldhalle auch ein großes Schwarzes Brett aufgestellt wird. Dieses diene als Werbeplattform für Firmen, die nicht vor Ort sein können.
Die Betriebe im nördlichen Landkreis ermunterte Schramm, auch beim Ausbildungspreis mitzumachen, der vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und der Bayerischen Rundschau vergeben wird.
Folgende Unternehmen beziehungsweise Organisationen und Schulen haben ihre Teilnahme an der ersten LQN-Ausbildungsmesse am 23. April in Grafengehaig bereits fest zugesagt:
J. G. Knopf's Sohn, Textilveredelung, Helmbrechts;
Sparkasse Kulmbach-Kronach;
Recaro Child Safety, Marktleugast;
Hertrich, Präventionspraxis, Stammbach;
AFW Creativ Stickerei, Marktleugast;
Kulmbacher Brauerei;
Bäckerinnung Kulmbach;
PTA-Schule Kulmbach;
Krumpholz, Werkzeug-Produktion, Guttenberger Hammer.