Das alte Forsthaus platzt aus allen Nähten. Weil mehr als 30 Kinder auf der Warteliste stehen, sucht die Stadt nach einer Lösung - schnell und kostengünstig.
Das alte Forsthaus in Ziegelhütten, denkmalgerecht von der Stadt Kulmbach saniert, ist eine Erfolgsgeschichte geworden. "Wir haben im Jahr 2005 mit 15 Kindern begonnen", erläutert Elsbeth Oberhammer bei "Rundschau unterwegs" im Gasthaus "Weberhof". Inzwischen, so die Fachbereichsleiterin der Gummi stiftung für vier Kinderhorte, offene Ganztagsschulen und Schulsozial arbeit, sind es 100 Kinder, die in den Hort gehen oder in der offenen Ganztagsschule betreut werden.
Keine Frage, das alte Forsthaus und die Arbeit der Erzieherinnen wird von den Eltern sehr geschätzt. Was auch Probleme mit sich bringt. "Wir platzen aus allen Nähten", betont Elsbeth Oberhammer. Bereits jetzt werden Räume in der Grundschule Ziegelhütten und in der Hans-Edelmann-Schule für die Betreuung der Kinder genützt.
OB Henry Schramm über den Ziegelhüttener Kinderhort by Infranken.de
Aber der Platz reicht immer noch nicht. Deshalb gibt es eine lange Warteliste, so Nicole Niebuhr vom Elternbeirat: "34 hätten gern einen Platz im Hort, doch im Sommer wird nur einer frei." Dabei, so ihre Kollegin Susan Simon, sind es oft Eltern, die bereits ein Kind in Ziegelhütten haben, also auch das zweite Kind gern dort unterbringen möchten.
Gespräch mit Kirche und Vereinen
Das Problem ist bei der Stadt bekannt, betont Oberbürgermeister Henry Schramm: "Wir brauchen zusätzliche Raum kapazität." Ein Neubau, den sich die Stadt ohnehin nicht leisten könnte, sei aufgrund der demographischen Entwicklung nicht sinnvoll. Denn die Kinderzahlen, so der OB, steigen nur noch ein paar Jahre an , "und dann wird's weniger". Deshalb sei die Stadt auf der Suche nach weiteren Räumlichkeiten, die der Kinderhort nachmittags nutzen kann.
Möglichkeiten gebe es bei der Kirchengemeinde, beim VfB Kulmbach und eventuell auch bei den Ziegelhüttener Schützen. Das habe den Vorteil, "dass es schnell geht und die Kosten gering sind". Und durch die Mieteinnahme hätten auch die Vereine beziehungsweise die Kirche was davon.
Die Ausgaben für Kinderbetreuungskosten in Kulmbach, so Schramm weiter, sind seit seinem Amtsantritt von 2,7 auf über fünf Millionen Euro gestiegen. Dadurch habe man eine beachtliche Betreuungsquote von 38 Prozent ("Bayreuth hat 22 Prozent") erreicht. "Wenn wir die 30 Plätze noch schaffen, wären es 60 Prozent", erläutert Schramm - ein Spitzenwert in Bayern.