Der Weltladen in Kulmbach steht schon seit Jahren für fairen Handel. Er unterstützt damit viele Menschen, die sonst nicht von ihrer Arbeit leben könnten.
Yvette ist ein Waisenkind aus Ruanda, Afrika. Tag für Tag geht sie zur Arbeit mit vielen anderen Waisenkindern im Alter zwischen 18 und 25. Sie kleben, schneiden, zeichnen und drehen Drähte für Grußkarten von "Cards from Africa".
Diese Karten sind ein Beispiel für die vielen fair hergestellten Produkte, die der Weltladen in Kulmbach anbietet. Seit über 20 Jahren wird er schon von circa 20 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betrieben, nur die Geschäftsführerin, Heike Rahn, hat einen Mini-Job.
Der Weltladen verkauft ausschließlich fair gehandelte und produzierte Ware. "Gerade in Zeiten der großen Flüchtlingsströme ist es wichtig, solche Projekte zu unterstützen. So werden Arbeitsplätze erhalten und verhelfen den Menschen zu einem gesicherten Einkommen", sagt Evi Rogler, die zu den ehrenamtlichen Helferinnen gehört.
Was ist "Cards from Africa"?
"Cards from Africa" ist eine Organisation, die sich für menschenwürdiges Leben einsetzt. Durch die Erstellung der Grußkarten sind Waisen in der Lage, ein Einkommen zu erzielen und sich selbst und ihre Geschwister zu versorgen sowie ihr Leben nachhaltig zu verbessern. Dies ist durch fairen Handel möglich.
Chris Page, der Gründer von "Cards from Africa", hat erkannt, dass der Weg aus der Armut für Waisen nur durch eigenes Einkommen funktioniert. Die Organisation garantiert ihren rund 80 Mitarbeitern eine faire Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen.
Grundsätzlich sind die Cardmaker für maximal fünf Jahre bei "Cards from Africa" angestellt. Doch während dieser Zeit werden sie beraten, wie es mit ihrem Leben weitergehen wird. Während ihrer Anstellung können die jungen Menschen Geld sparen, um ihren Geschwistern den Schulbesuch bezahlen zu können. Mit einem Schulabschluss haben die Kinder eine bessere Perspektive.
Das verkaufsstärkste Produkt im Kulmbacher Weltladen bleibe freilich weiter der Kaffee. Zu den Anfangszeiten habe er 80 Prozent des Umsatzes des Weltladens ausgemacht. Heute habe sich dies zwar verändert, aber der faire Kaffee werde - genauso wie die faire Schokolade - immer gern gekauft, berichtet Geschäftsführerin Heike Rahn.
Zentrale Lage
Allgemein habe sich das Kaufverhalten der Kundschaft verändert. Das Bewusstsein für fair hergestellte Ware, genauso wie für Bioprodukte, sei in den vergangenen zehn Jahren gewachsen. Wo früher noch kritisch hinterfragt worden sei, wie die fairen Ware hergestellt werde oder wie sich der Preis zusammen setze, herrsche heute mehr Vertrauen in die Arbeit des Weltladens. Dazu trügen auch Discounter bei, die ebenfalls faire produzierte Ware im Sortiment haben.
Der Weltladen ist seit diesem Jahr in die Langgasse 17 zu finden, in den Räumen der ehemaligen Metzgerei Weiß. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Seitdem der Weltladen vom Hirschengässchen in die Langgasse umgezogen ist, macht sich das bemerkbar. "Durch die zentrale Lage sind wir sichtbarer für die Kulmbacher geworden", meint Heike Rahn.