Auf dem geschmückten Marktplatz kam es zu einer handfesten Prügelei. Die Wahrheitsfindung gestaltet sich schwierig.
Stockfinstere Nacht, mehrere Beteiligte, aggressive Stimmung und Alkohol, viel Alkohol - das sind für ein Gericht nicht die allerbesten Voraussetzungen, um Licht ins Dunkel eines Tatgeschehens zu bringen.
Fest steht, dass Weihnachten 2017 für fünf Kulmbacher nicht das Fest der Liebe, sondern der Hiebe war. Auf dem schön geschmückten Marktplatz kam es am 23. Dezember zu einer wilden Prügelei. Das Ereignis wird jetzt vom Amtsgericht Kulmbach aufgearbeitet. Wer hat was gemacht, wer hat was gesehen? Die Wahrheitsfindung gestaltet sich schwierig.
Ein Trio ist wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angeklagt. Die anderen Beteiligten sind Zeugen in dem Prozess, der am Donnerstag begann. Die Angeklagten streiten die Taten weitgehend ab. Sie wollen sich nur gewehrt haben. Die Frau räumte einen Tritt gegen die Schulter ein.
Kräftig gebechert
Als gesichert kann gelten, dass die beiden Gruppen, die sich bis dahin nicht kannten, zuvor bei verschiedenen Weihnachtsfeiern waren. Dabei wurde kräftig gebechert - bei den Angeklagten bewegten sich die Alkoholwerte zwischen 1,5 und 1,9 Promille. Gegen 3.30 Uhr traf man am Marktplatz aufeinander.
Die drei Angeklagten, eine Frau (34) und zwei Begleiter (23 und 24), befanden sich auf dem Nachhauseweg. Sie kamen aus der Oberen Stadt.
Highnoon am Luitpoldbrunnen
Derweil liefen drei Arbeitskollegen vom Oberhacken zu ihrem Auto, das am Marktplatz geparkt war. Der Fahrer war nüchtern und ärgerlich ("Ich wollte nur noch heim"). Er und ein zweiter Mann setzten sich gleich in den Wagen. Der Dritte (33) nicht - er wollte, wie er sagte, "noch fertig rauchen".
Warum die Streiterei losging, wusste keiner mehr. Angeblich haben die Angeklagten "rumgeblödelt" und russische Schimpfwörter ins Deutsche übersetzt. Davon soll sich der 33-Jährige, der ebenfalls russisch spricht, provoziert gefühlt haben. Es habe sich halt hochgeschaukelt.