In 64 Tagen ist Weihnachten. Höchste Zeit also, sich Gedanken zu machen, womit man seinen Lieben zum Fest eine Freude bereiten könnte.
Bei der Ideenfindung helfen mir Kataloge. Gleich beim ersten Durchblättern finde ich etwas, das mir geeignet scheint als Geschenk für meine Freunde: Kerzen für den Weihnachtsbaum aus echtem Bienenwachs, zwölf Stück, mit Golddraht zusammengebunden, zu einem erschwinglichen Preis.
Nach dem ersten, freudigen "Jawohl!!!" kommen die Zweifel: Eigentlich sollte man ja nichts bestellen, sondern bei Händlern vor Ort kaufen. Aber wer in
Kulmbach führt solche Kerzen? Und überhaupt: Darf man in Zeiten, in denen so viel vom Bienensterben geschrieben wird, überhaupt noch echtes Bienenwachs verwenden? Wäre nicht Stearin die ökologisch bessere Lösung? Andererseits: Stearinkerzen müsste man mit künstlichen Aromastoffen versehen, damit sie den typischen Honigduft verbreiten.
Und künstliche Aromen, das weiß jedes Kind, sind pfui!
Über das Problem der Verpackung machen wir uns noch gar keinen Kopf: Papier, Zellophantütchen oder gar keine Verpackung? Auch da gibt es viele Fallen.
Nun sind es ja, wir erwähnten es bereits, noch 64 Tage bis Weihnachten. Eine lange Zeit. Lange genug, um alles noch einmal in Ruhe zu überdenken. Ich will ja nichts falsch machen.
Vermutlich wird es nun gehen wie in jedem Jahr: Bis meine Überlegungen gereift sind, ist der vierte Advent vorbei. Und weil es dann pressiert, ist es völlig wurscht, ob das Geschenk nun ökologisch korrekt, sozial verträglich, ökonomisch sinnvoll oder finanziell im Rahmen ist. Hauptsache, es ist schnell bei der Hand - und die Empfänger freuen sich.