Gender und Emanzipation, für mich sind das zwei Reizworte, deren sprachliche Umsetzung mich manchmal schaudern lässt.
Gender und Emanzipation, für mich sind das zwei Reizworte, deren sprachliche Umsetzung mich manchmal schaudern lässt. Neulich zum Beispiel, als eine politische Gruppierung aus Deutschland (den Namen verrate ich jetzt mal nicht) beim Parteitag "alle Delegierten und Delegiertinnen " begrüßte. Ich dachte, ich hör' nicht recht. Ist das noch normal?
Das erinnerte mich sofort an einen - schon relativ alten und daher fast schon prophetischen TV-Sketch - der so begann: "Willkommen, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen zu Hause an den Fernsehern und Fernseherinnen." Damals dachte ich noch, das sollte ein Witz sein ...
Wenn, dann konsequent
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe überhaupt nichts gegen die Gleichstellung von Mann und Frau. Das sollte heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein. Aber wenn, dann konsequent. Warum, zum Beispiel, zahlen Frauen bei Sportveranstaltungen immer noch weniger Eintritt als Männer, warum in Vereinen oft weniger Beitrag? Ist das etwa gerecht? Oder darf ich mich da vielleicht sogar zurecht diskriminiert fühlen?
Wobei ich sowieso den Eindruck habe, dass alles Negative und Schlimme dieser Welt unwidersprochen männlich ist und bleibt. Ganz aktuelles Beispiel:
der Eichenprozessionsspinner. Das ist
ein Schädling, der sich inzwischen auch in unseren Bäumen breitmacht.
Zum Fressen geht's im Gänsemarsch
Dabei ist es gar nicht
der Falter, der auch für den Menschen gefährlich ist, sondern
die Raupe, die sich, wenn
sie hungrig wird, mit ihren Artgenossinnen im Gänsemarsch durch die Blätter frisst (daher der Name Prozessionsspinner) und dabei leicht
ihre Brennhaare verliert.
Dass diese Härchen bei umherstreunenden Männern und Frauen gleichermaßen zu Juckreiz und Husten führen können, nenne ich dann wieder Gerechtigkeit.