Haben Sie sich nicht auch schon mal gefragt, warum Menschen, die nicht an Gott glauben, an Feiertagen trotzdem frei haben?
Gerechtigkeit ist für mich ein ganz wichtiger Wertebegriff. Oder anders ausgedrückt: Ich kann Ungerechtigkeit nicht ausstehen.
Ein Stück Gerechtigkeit
Über Weihnachten habe ich mich in einem stillen Moment am Kachelofen gefragt, warum eigentlich auch Menschen in den Genuss kirchlicher Feiertage kommen, die schon längst (häufig aus steuerlichen Gründen) keine Kirchensteuer mehr abführen. Und ich überlegte mir, wie man hier für ein Stück Gerechtigkeit sorgen könnte.
Ich stelle mir so eine Art Punktesystem vor. Wer die volle Punktzahl erreicht, darf wie bisher an allen kirchlichen Feiertagen zu Hause bleiben.
Auch das stille Kämmerlein zählt
Anhäufen könnte sein Punktekonto jeder, der einer christlichen Kirche angehört (2 Punkte), neben der obligatorischen Steuer auch noch brav sein Kirchgeld zahlt (3 Punkte), regelmäßig den Gottesdienst besucht (1 Punkt), am Abend vor dem Zubettgehen oder auch tagsüber mal im stillen Kämmerlein betet (4 Punkte), hin und wieder vor einem Altar eine Kerze anzündet (1 Punkt), nicht gegen Andersgläubige hetzt (8 Punkte), die zehn Gebote einhält (1 bis 10 Punkte), jeden Tag eine gute Tat verrichtet (5 Punkte), keine blasphemischen Witze erzählt (3 Punkte) und auch nicht über solche lacht (2 Punkte).
Wer nur einen Teil dieser Kriterien erfüllt, dem wird der eine oder andere freie Tag gestrichen. Das könnte bis zum Entzug sämtlicher Feiertage gehen. Wäre doch gerecht, oder? Also, fangen Sie am besten schon einmal zu beten an.
Dieses Burggeflüster ist doch auf verschiedenen Ebenen intellektuell unredlich.
Die argumentativen und logischen Fehlschlüsse beginnen bereits in der Überschrift. Menschen, die keiner organisierten Kirchengemeinschaft angehören prinzipiell als "Ungläubige" zu bezeichnen ist eine absolute Frechheit. Nur weil eine Person keiner der beiden christlichen Kirchen angehört, heißt das nicht, dass er nicht glaubt. Eine derartige Entgleisung kann man nur mit der typischen Arroganz der (vermeintlichen) Mehrheit erklären.
Weiters wird hier postuliert, dass die Kirchensteuer der Hauptgrund für die meisten Kirchenaustritte darstellt. Hierfür hätte ich dann doch gerne einen Beleg oder wird hier versucht, berechtigte Kritik an den Kirchen zu diskreditieren?
Was schlägt mir der Autor vor, was ich tun soll, wenn es mit meinem Gewissen unvereinbar ist, bspw. eine Organisation zu unterstützen, in der Kindesmißbrauch noch Gang und Gäbe ist?
Welche dubiosen Pläne hat der Autor bezüglich der Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften?
Welche dubiosen Pläne hat der Autor bezüglich konfessionell gebundener Feiertage? Also was machen wir mit den Protestanten an rein katholischen Feiertagen?
Nein, auch wenn dieser als Glosse daherkommt ist er doch intellektuell zu kurz gesprungen und unredlich. Er offenbart lediglich eines: die Arroganz der (momentanen) Mehrheit.
Ein sehr gutes Burggeflüster. Leute, die aus der Kirche austreten, sollte man generell die Feiertage streichen und wenn möglich arbeiten zu lassen! Oder ihnen dafür einen andere Steuer draufbrummen, z.b eine "Ungläubigkeits-Abgabe"! Das wäre eine sinnvolle Alternative. Es ist unsere Pflicht, auch hier unseren Beitrag zu leisten, ob man will oder nicht. Außerdem bekommt man auch bei der Steuererklärung evtl. wieder etwas zurück ( z.b. beim Kirchengeld). Was würde in Zukunft wohl als nächstes kommen? Das man vielleicht das arbeiten aufhört, nur um keine Lohnsteuer zu zahlen?
.....und alle die nicht in der Gewerkschaft sind müssen am 1. Mai arbeiten. Wer die Mauer wieder haben will, muss am 03. Oktober ran.
Dafür bekommt jemand aus dem Tierschutzverein am Welttierschutztag (den gibt es doch bestimmt, oder?) frei. Frauen natürlich generell am Weltfrauentag.
Ihre Vergleiche sind absurd. Ich spreche lediglich von den Steuerabgaben. Und die Kirchensteuer ist meiner Meinung nach der häufigste Grund für die Kirchenaustritte! Und deshalb wäre ich dafür, daß diese Leute, die aus der Kirche austreten, auch mit Sonderabgaben ode einer extra Steuer belegt werden, bzw. daß diese auch an den kirchlichen Feiertagen arbeiten sollten oder ihnen keine Brückentage beim Urlaub zustehen sollten! Weltfrauentag, Tierschutzverein, etc...hat doch damit gar nix zu tun. Allerdings mit dem 1. Mai gebe ich Ihnen evtl. Recht: Diejenigen, die nichts besseres zu tun haben, als am 1. Mai zu demonstrieren ( wegen was eigentlich????), auch denen sollte der 1. Mai als Feiertag gestrichen werden!
Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen, diese Entscheidung sollte doch immer noch jedem selbst überlassen sein. Mit den Worten der Kirche die ich aus eigener Erfahrung habe, ist nur der ein Gläubiger Christ der schön brav seine Kirchensteuer bezahlt, jeden Sonntag in die Kirche geht und noch am besten ein großes Geldscheinchen im Klingelbeutel oder Opferstock versenkt. Ich bin nicht aus steuerlichen Gründen aus der Kirche ausgetreten.
Versuchen sie ürigens mal ihrem Arbeitgeber zu erklären, dass sie ungläubig sind und in Zukunft an Feiertagen arbeiten möchten. Ich kann mir vorstellen das man sie nicht nur als Ungläubigen bezeichnen wird. Übrigens kann ich mich erinnern, das man vor Jahren den höchsten Feiertag der Evangelischen Kirche, den Buß- und Bettag zu gunsten der Deutschen Einheit gestrichen hat. Ist unsere oder damalige Regierung auch Ungläubig, oder ist es doch nur Provit der die Gläubigkeit regelt. In diesem Sinne, vergessen sie nicht Ihr Abendgebet, villeicht können sie mich mal mit einschließen, bestraft im Leben wurde ich schon genug.