Vom Ganges an den "Maa"

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Foto: Florian Lang
Foto: Florian Lang

Warum treffen sich Hochwasser-Experten ausgerechnet in Kulmbach? Und warum spielt der Main dabei eine große Rolle?

Indien hat viele Flüsse. Sie heißen Indus, Ganges oder Brahmaputra. Sie sind lang, sie sind tief und sie sind weltberühmt. Was will die Wissenschaft da noch mehr?
Wir fragen das nicht ohne Grund. Denn dass gestern neben anderen auch indische Wissenschaftler nach Kulmbach kamen, um ausgerechnet im Provinzgewässer des Mühlkanals einen neuen Unterwasserroboter zu testen, das wundert uns schon. (Wir schreiben übrigens ausdrücklich "Mühlkanal", obwohl das Gewässer hinter der Dr.-Stammberger-Halle offiziell seit einiger Zeit wieder "Weißer Main" heißt. Uns ist es ein Anliegen, den höchst provinziellen Charakter des Flüsschens herauszuarbeiten).
Kulmbach sei für diese Fachtagung (siehe auch Seiten 11 und 20) ideal, hieß es. Denn hier werde der Hochwasserschutz ernst genommen und es werde entsprechend freudig investiert.

Aber auch in Kulmbach gilt: Man kann für den großen Regen und das daraus resultierende Hochwasser vorsorgen. Das Wetter beeinflussen kann man nicht. Und so passierte in diesem trockenen Sommer das, was auch entlang der großen Ströme dieser Welt passiert - der Wasserspiegel sank. Was am Tag zuvor noch Polizeitauchern auf der Suche nach einem Messer zugute kam, wirkte sich nun fatal aus: Der neue Roboter konnte nicht zu Wasser gelassen werden. Der "Maa" ist halt doch nicht der Ganges.