Umgeung Stadtsteinach: Freie Wähler kämpfen für Aufstufung

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Eine Briefeflut Richtung Bundesverkehrsministerium wollen die Freien Wähler initiieren. Ihr Ziel: Die Umgehung Stadtsteinach soll wieder als vordringlich eingestuft werden. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa
Eine Briefeflut Richtung Bundesverkehrsministerium wollen die Freien Wähler initiieren. Ihr Ziel: Die Umgehung Stadtsteinach soll wieder als vordringlich eingestuft werden. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa

Vorsitzender Andy Sesselmann fordert alle Befürworter aus Stadtsteinach auf, dem Minister zu schreiben - und bietet seine Hilfe an.

Die Freien Wähler wollen sich nicht damit abfinden, dass die Ortsumgehung Stadtsteinach im Bundesverkehrswegeplan in der Dringlichkeit herabgestuft worden ist. Sie machen mobil und kämpfen für eine Wiederaufstufung.


Befürworter sollen Briefe schreiben


Erreichen wollen sie dies durch eine Briefflut an den zuständigen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Dabei sind sie auch bereit, Befürwortern der Umgehung beim Formulieren der Briefe zu helfen.
"Die Ortsumgehung Stadtsteinach muss so schnell wie möglich kommen. Vor allem muss sie in der Priorität im Bundesverkehrswegeplan wieder aufsteigen", fordern die Freien Wähler mit Vehemenz. Zuletzt hatte das geplante Projekt Schlagzeilen gemacht, weil es im Bundesverkehrswegeplan nur noch als "im weiteren Bedarf" eingestuft ist.


"Wer noch Argumente für die Umgehung von Stadtsteinach einbringen möchte, kann mit uns Kontakt aufnehmen", sagt der Stadtsteinacher FW-Vorsitzende Andy Sesselmann. "Wir sind über die Herabstufung maßlos enttäuscht und wollen deutlich machen, wie wichtig der Bau für uns und unsere Mitmenschen in Stadtsteinach ist", moniert Sesselmann.


Immer wieder vertröstet


Schon seit Jahren würden die Stadtsteinacher in punkto Ortsumgehung immer wieder vertröstet. Doch der Schwerlastverkehr am Marktplatz sei eine Zumutung. "Unsere Ortsdurchfahrt kann man nicht mit Fahrzeugzahlen bemessen, man muss sie nach der Sicherheit für unsere Einwohner bewerten. Ein Überqueren ist für Kinder, Senioren und Erwachsenen ein sehr großes Sicherheitsrisiko."

Sesselmann verspricht sich durch eine - allerdings auch innerhalb Stadtsteinachs wegen der Nähe zum Campingplatz und zu Salem nicht unumstrittene - Umgehung eine Verbesserung für die einheimischen Unternehmen. "Für den Campingplatz würde sich die Situation beträchtlich verbessern, da der Schwerlastverkehr heute direkt unterhalb vorbeifährt und man schon ab 5.30 Uhr nicht mehr von einer Nachtruhe sprechen kann", meint Sesselmann.


Entspannung für Badegäste


Die Ortsumfahrung würde, wenn sie denn kommt, oberhalb des Campingplatzes vorbei gehen. Auch in diesem Punkt gibt es in Stadtsteinach unterschiedliche Meinungen.

Andy Sesselmann verspricht sich auch für die Freibadbesucher eine Entspannung der Situation. Außerdem würde das Industriegebiet direkt an die Ortsumfahrung angeschlossen - ebenfalls eine Verbesserung, so Sesselmann.

"Für die Gastronomie im Ortskern von Stadtsteinach würden sich durch die Umgehung neue Möglichkeiten der Gestaltung ergeben", glauben die Freien Wähler.

"Eine Trennung in zwei Abschnitte ist für uns nur eine Notlösung. Wir wünschen deshalb eine sofortige Umplanung des Abschnitts Zaubach", sagt Sesselmann und hofft auf breites Interesse seitens der Bevölkerung.


Geld ist genug da


Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt habe in Nürnberg verkündet, dass genügend Mittel für den Bau der Umgehung vorhanden seien, so Sesselmann.

Für den Bau der Umgehung machen sich in Stadtsteinach neben den Freien Wählern auch SPD und CSU stark. Naturschützer dagegen fordern, auf das Projekt ganz zu verzichten. Stattdessen regen sie Tempo 30 im Stadtgebiet, Flüsterasphalt, eine Tonnagebeschränkung und ein Nachtfahrverbot an.