Tiefgarage, Zentralparkplatz: Kulmbacher machen Vorschläge

2 Min
Die Vorschläge der Kulmbacher zur Gestaltung ihrer Heimatstadt waren gefragt. Fotos: Jürgen Gärtner
Die Vorschläge der Kulmbacher zur Gestaltung ihrer Heimatstadt waren gefragt. Fotos: Jürgen Gärtner
 
 
 
 
Die Vorgaben: Es gibt keine Vorgaben.
Die Vorgaben: Es gibt keine Vorgaben.
 
 
Stadtplaner Martin Schirmer
Stadtplaner Martin Schirmer
 
Die Ideensammlungen
Die Ideensammlungen
 
 
 

Wie soll es mit dem maroden Bauwerk weiter gehen? Was gibt es für Vorschläge für den Zentralparkplatz? Die Kulmbacher ließen am Montagabend ihrer Kreativität freien Lauf.

Wie kann man den Zentralparkplatz attraktiver machen? Was sollte aus Sicht von Fußgängern, Radfahrern, Autofahrern und Fahrgästen verbessert werden? Wie kann man den Einzelhandel und die Dienstleister an den Platzrändern langfristig stärken? Die Kulmbacher waren um ihre Meinung zur Sanierung der Tiefgarage und zur Gestaltung des Zentralparkplatzes gefragt.


Jeder Vorschlag zählt

An drei Tischen in der Dr.-Stammberger-Halle überlegten die rund 50 Besucher, was man besser machen kann. Architekt und Stadtplaner Martin Schirmer aus Würzburg, der die Veranstaltung moderierte und leitete, hatte von vorne herein klargestellt: Jeder Vorschlag zählt. Es werden Ideen gesammelt - es wird nicht darüber diskutiert. Geld spielt bei den Vorschlägen zunächst keine Rolle.
Es galt, Visionen und Bilder zu entwickeln.

Das ließen sich die Kulmbacher nicht zweimal sagen, in einer Stunde wurden weit über 100 Vorschläge gesammelt.

Für Gerhard Bär, den Besitzer des Imbissstands beim Zentralparkplatz ist klar: "Es ist wichtig, dass sowohl Zentralparkplatz als auch Tiefgarage als Parkplätze erhalten bleiben." Die Tiefgarage dicht machen und verfüllen - das ist für ihn ein Unding. Vielmehr sollte versucht werden, mehr Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe zu schaffen. "Für den besten Platz in Kulmbach gibt es hier zu wenig." Und: Während der einjährigen Bauphase werde er sich wohl einen anderen Standort suchen.

Kurzzeitparkplätze fehlen Helga Hofmann von der Arztpraxis Hofmann in der nahe gelegenen Grabenstraße. Diese Stellplätze seien beispielsweise für Angehörige notwendig, die Patienten abholen wollen. Oft nutze die freie Parkstunde in der Tiefgarage nichts, denn: "Viele ältere Menschen haben Angst, in die Tiefgarage zu fahren." Außerdem sei das Ticket-Entwerten für Kurzparker einfach zu umständlich.

Natürlich brachten sich die beiden in die Ideenfindung mit ein. Und die Vorschläge sprudelten nur so, hier eine kleine Auswahl: Aufstellen von Bänken und Begrünung des Zentralparkplatzes; einheitliche Beleuchtung; Verbinden der Tiefgaragen Zentralparkplatz-Stadthalle; mehr Ticket-Automaten und Fußgängerüberwege; eine Verkehrsinsel, um Fahrzeuge abzubremsen; Buswartestellen im Schatten; kein Kopfsteinpflaster; Anwohnerpark- plätze; ein Bodenbelag, der sich auch problemlos von Rollstuhl- und Rollator-Nutzern befahren lässt; zwei Stunden kostenfreies Parken und vieles mehr.


Jetzt den Rahmen schaffen

Stadtplaner Martin Schirmer lobte das Engagement der Bürger: "Jetzt ist es die Aufgabe, die wesentlichen Ideen als Rahmen zu konzipieren, der den Architekturbüros genügend Spielraum lässt, auch ihre Ideen einzubringen. Die Diskussion beginnt jetzt erst."

Auch Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) freute sich über die Ideenvielfalt. "Das war eine gute Auftaktveranstaltung. So stelle ich mir Bürgerbeteiligung vor."

Eine Bemerkung konnte sich das Stadtoberhaupt allerdings nicht verkneifen: "Denkverbote durfte es heute nicht geben. Aber letztlich muss das Vorhaben finanziell umsetzbar sein." Ziel sei, dass "es besser und schöner wird".
Schramm hatte eingangs darauf hingewiesen, dass man in den vergangenen Jahren viele Projekte realisiert habe, man die Sanierung von Tiefgarage und die Umgestaltung des Zentralparkplatzes aber nicht auf der Rechnung hatte. Trotz knapper Kassen habe sich der Stadtrat entschieden, das Vorhaben anzupacken.

Bei einer Überprüfung der Tiefgarage vor dem Bierfest 2012 war festgestellt worden, dass "man sicherheitshalber etwas tun muss". Sprich: die Stützen in der Tiefgarage aufzustellen. Sorgen, dass beim Bierfest etwas passieren könnte, wischte er vom Tisch: "Sie können mir glauben, unsere Tiefgarage ist die bestgeprüfte in ganz Deutschland."

Neben der Ideensammlung gehe es nun darum, abzuklären, welche Zuschüsse es gibt. Wann genau die Arbeiten beginnen werden, hänge vom Verlauf des Ideenwettbewerbs ebenso ab wie von den zur Verfügung stehenden Mitteln.

Schramm versicherte jedenfalls mit Blick auf den Baubeginn - ohne ein konkretes Jahr zu nennen: "Es wird nach einem Bierfest beginnen und vor einem Bierfest fertig sein. Alles andere würden einem die Kulmbacher nicht verzeihen."