Die umstrittene Stromtrasse SüdOstLink wird nicht durch den Landkreis verlaufen. Die Gemeinden Himmelkron und Marktschorgast können aufatmen.
Die Menschen in Himmelkron können aufatmen: Die von vielen als "Monstertrasse" geschmähte und gefürchtete Hochspannungs-Gleichstrom-Leitung kommt nicht. Jedenfalls nicht auf dem Gebiet ihrer Gemeinden.
Am Dienstag hatte der Netzbetreiber TenneT bei einer Informationsveranstaltung in Berlin mitgeteilt, dass beim sogenannten SüdOstLink nun nur die östlichste Variante bei der Bundesnetzagentur zur weiteren Prüfung eingereicht wird - und somit nicht die Variante, die über den Landkreis Kulmbach, und zwar über die Gemeinden Himmelkron und Marktschorgast, verlaufen wäre. Das schreibt Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) in einer Pressemitteilung. Mit der endgültigen Entscheidung ist im Laufe von 2019 zu rechnen.
Klarheit geschaffen
"Ich begrüße es sehr, dass der Netzbetreiber TenneT hier nun Klarheit schafft und somit die Menschen vor Ort auch wissen, was auf sie zukommt", stellt die die Abgeordnete fest. Darüber hinaus sei es auch positiv zu bewerten, dass TenneT sich in einem langen Prüfungsverfahren mit den verschiedenen Varianten auseinandergesetzt habe und am Ende die Entscheidung für eine Variante aufgrund von fachlichen Gründen gefallen sei.
So seien unter anderem die Aspekte Raumwiderstände, Hochwassergefahr und Schutzgüter wie Mensch und Natur berücksichtigt worden. "Wenn eine Stromtrasse gebaut werden muss, dann muss die Variante gewählt werden, die den Menschen vor Ort auch erklärt werden kann", so Zeulner.
Ihr sei natürlich bewusst, dass der Strom nicht aus der Steckdose komme, sagte sie - in Anspielung darauf, dass nun die Menschen woanders mit der Gleichstrom-Leitung werden leben müssen. "Aber der Landkreis Kulmbach trägt seinen Teil zur Energiewende mit dem Ersatzneubau des Ostbayernrings bei. Es muss weiterhin gelten, dass nur die Stromtrassen gebaut werden, die vor Ort aufgrund von fachlichen Argumenten zu erklären sind."
Erleichterung
Erleichtert zeigte sich nach der Entscheidung der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU). "Ich freue mich für die Menschen in unserer Gemeinde, die betroffen gewesen wären, dass die Leitung nun weiter östlich verläuft."
Eine erste Planungsvariante, so Schneider, hätte eine Trasse direkt durch die Ortschaft vorgesehen. In einer zweiten Variante wäre dann der Himmelkroner Ortsteil Gössenreuth betroffen gewesen. "Nun freue ich mich, dass die Entscheidung so ausgefallen ist, und ich danke allen, die uns bei diesem Kampf unterstützt haben."