Steinachbrücke: Der zweite Anlauf

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Juni 2011: Mitarbeiter des Untersteinacher Bauhofs sichern die Steinachbrücke bei Hummendorf. Foto: Archiv/Matthias Beetz
Juni 2011: Mitarbeiter des Untersteinacher Bauhofs sichern die Steinachbrücke bei Hummendorf.  Foto: Archiv/Matthias Beetz

Nach dem plötzlichen Tod des beauftragten Architekten hat der Untersteinacher Gemeinderat die Planung für den Neubau über die Steinach beim Ortsteil Hummendorf neu vergeben.

Eine populäre Maßnahme ist es für einen Bürgermeister sicher nicht, wenn er auf eine kostspielige Brückenerneuerung drängt, von der nur einige wenige Bürger seiner Kommune abhängig sind. "Aber die Gemeinde hat einfach die Verpflichtung, für eine vernünftige und sichere Zufahrt zu sorgen", sagt Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) über den Ersatzbau für die Hummendorfer Steinachbrücke. Dieser Tage hat der Gemeinderat den Planungsauftrag dazu vergeben.

Erneut vergeben, wie Volker Schmiechen korrigiert. Denn schon vor einigen Jahren war Architekt Andreas Schiffel mit der Planung für die Brückenerneuerung beauftragt worden.

In den 1950er Jahren gebaut
Ausschlaggebend dafür war damals ein Gutachten der Landesgewerbeanstalt über das in den 1950er Jahren errichtete Bauwerk. Ernüchterndes Ergebnis: Die Brücke kann nicht mehr saniert, sondern muss komplett neu gebaut werden. Um die 300.000 Euro Gesamtkosten und eine Belastung der Kommune mit 120.000 Euro Eigenanteil hatte der damalige Bürgermeister Heinz Burges (SPD) kalkuliert. Als Sofortmaßnahme sicherte der Untersteinacher Bauhof die Brücke mit einer stabilen Balkenkonstruktion, die Tonnagebegrenzung wurde herabgesetzt.

Die Alternative zum Brückenneubau - ein Wegebau entlang der Steinach in Richtung Sportheim - musste nach kurzer Prüfung ad acta gelegt werden: zu teuer und im Überschwemmungsgebiet der Steinach zu unsicher.

Der plötzliche Tod von Andreas Schiffel brachte das Projekt dann ins Stocken.

Die einzige Zufahrt
Jetzt hat der Gemeinderat das Projekt mit einem Planungsauftrag neu aufgelegt. Immerhin ist die Brücke über die Steinach der einzige Anschluss für die fünf Hummendorfer Familien an das öffentliche Straßennetz. Gebraucht wird die Verbindung außerdem von der Guttenberg'schen Forstverwaltung für die Betreuung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen in diesem Gemeindebereich.

"Das Büro wird nun nochmal die möglichen Breiten und Tonnagen prüfen und die Planungen mit dem Wasserwirtschaftsamt Hof, dem Bauamt Bayreuth, der Unteren Naturschutzbehörde und der Förderstelle bei der Regierung abstimmen", sagt Verwaltungsleiter Martin Betz über das weitere Vorgehen. Im Klartext bedeutet das, dass die Förderanträge für das Projekt - inklusive der Kostenberechnungen - wohl im Herbst gestellt werden. "Und wir hoffen auf einen Fördersatz um die 70 Prozent", sagt Bürgermeister Schmiechen, der einen Baubeginn dann für 2016 erwartet.

Die Hummendorfer selbst zeigen sich erleichtert, dass wieder Bewegung in das Thema Brückenneubau gekommen ist. "Es freut uns, dass es nun weitergeht", sagt Thorsten Geyer. Der 44-Jährige, der 1998 in den Untersteinacher Ortsteil gezogen ist, sah schon die Abstützung der Brücke als sehr wichtig an. "Der Neubau ist jetzt zwingend notwendig", sagt er.