Scharfe Kritik an der Protestpartei AfD und an deren Wählern aus dem gewerkschaftlichen Lager hat Volker Seidel geübt. Die "Alternative für Deutschland" sei hochbrisant und gefährlich, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ostoberfranken bei der Delegiertenversammlung in Himmelkron.
Umso mehr bedauerte er es, dass offensichtlich fünf Prozent der Gewerkschaftsmitglieder der AfD ihre Stimme gegeben haben. Es sei völlig unerklärlich, dass nach den vorliegenden Auswertungen des IG-Metall-Vorstands bundesweit rund 340 000 Wähler von ganz links nach ganz rechts, also von den Linken hin zur Afd gewechselt seien. Noch schlimmer sei es, dass die AfD den gerade erst veröffentlichten Untersuchungen des Bundesvorstands zufolge unter Gewerkschaftsmitgliedern auf etwa fünf Prozent der Stimmen gekommen ist.
Dabei gehe es längst nicht mehr nur um die Forderung, den Euro abzuschaffen, was bedeuten würde, dass sich die deutsche Wirtschaft gleich selbst aufgeben könnte.
"Menschenverachtende Parolen" Hochbrisant und gefährlich seien etwa die Thesen des AfD-Vordenkers Professor Peter Oberender aus Bayreuth, der beispielsweise für schwache
Bevölkerungsschichten "die geregelte Möglichkeit des Organverkaufs" vorgeschlagen hatte, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Derartige menschenverachtende Parolen salonfähig zu machen, das sei die wahre Gefahr.
Offenbar sei ein nicht unbeachtlicher Teil der Gewerkschaftsmitglieder solchen Parolen auf den Leim gegangen, richtete Seidel seine Kritik an das eigene Lager. Auch die Forderungen des AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke nach verlängerten Arbeitszeiten und verringerten Urlaubsansprüchen hätten offenbar einige Kollegen nicht gelesen. Seidel kündigte an, die AfD in künftigen Betriebsrats- und Mitgliederschulungen immer wieder zum Thema zu machen, damit künftig keine Gewerkschaftsmitglieder mehr auf diese "absolut rechte Partei" hereinfallen.
Nach dem Motto: "Nach der Wahl ist vor der Wahl" hat die IG Metall Ostoberfranken die Vorbereitungszeit zur Betriebsratswahl 2014 gestartet.
Noch im Herbst sollen erste Seminare für Betriebsräte angeboten werden.
Ziel: Mehr Betriebsratsgremien "Unser Ziel wird es im kommenden Jahr sein, die Zahl der Betriebsratsgremien in Ostoberfranken zu stabilisieren, wenn irgendwie möglich zu erhöhen", sagte Gewerkschaftssekretär Uwe Bauer. Dazu soll es auch gehören, mehr jüngere Betriebsräte zu gewinnen.
Mit einem stabilen Mitgliederstand von knapp 12 500 sieht sich die IG Metall in Ostober franken gut aufgestellt. Insgesamt kommt die IG Metall auf rund 300 Neuaufnahmen seit Jahresbeginn, 25 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allerdings gab Erster Bevollmächtigter Volker Seidel auch zu bedenken, dass den Gewerkschaften der demographische Wandel schwer zu schaffen macht. Ganz besonders schwer in Ostoberfranken, wo die IG Metall seit Jahresbeginn bereits knapp 100 Sterbefälle zu beklagen habe.
"Mitglieder bedeuten immer auch Kampfkraft, Durchsetzungsfähigkeit und nicht zuletzt Beitragszahlungen", sagte Seidel. Immerhin konnten nach den Zahlen von Jugendsekretär Stefan Winnerlein heuer auch schon 85 Jugendliche, in der Regel Auszubildende, als Mitglieder aufgenommen werden.
Weil er in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eingetreten ist, schied Karl Heinz Leitgeb von der KSB in Pegnitz aus dem Vorstand der IG Metall Ostoberfranken aus. Als Nachfolger wählten die Delegierten mit 56 von 58 möglichen Stimmen Alois Lautner, der ebenfalls von der KSB in Pegnitz kommt und dort zuletzt als stellvertretender Betriebsratsvorsitzender freigestellt war.
Ja, das ist Ihre persönliche Meinung. Soll aber Menschen geben, die das ganz anders als Sie sehen. Wollen Sie denen auch vorschreiben, was die zu wählen haben?
hallo RadarRider, die Wortwahl der Kommentatoren hat mich aufgeschreckt (kommunistisch, Abzocker, welcher Gaul geritten, soll mal hübsch aufpassen ...). Diese Wortwahl zeugt von einer Aggressivität, wie sie in der rechten Szene gepflegt wird. Besonders bedenklich wird es dann, wenn sich die verbalen Angriffe nicht nur gegen eine Institution, sondern gegen eine Person (Volker Seidel) richten. Einschüchterung ist kein Mittel der demokratischen Auseinandersetzung.
in der rechten Szene also... aha...schon mal bei der Antifa reingehört?? Was ist da der Unterschied?? Können sie uns bestimmt verraten oder? mfg
was isn daa schon wieder aggresiv dran? auweiaa wasn sensibelchen... mfg
... gegen derart schlagkräftige Argumente kann ich natürlich nicht bestehen. Alles klar!