Carsten Böhm, der Vorsitzende der N.H. Young Volleys, verrät, wie es nach dem Regionalliga-Abstieg weitergeht.
Wie bitter ist dieser Abstieg! Noch vor wenigen Wochen hatte jeder die N.H. Young Volleys in der Regionalliga Südost schon abgeschrieben. Sie taumelten von Niederlage zu Niederlage. Doch plötzlich war da eine andere Mannschaft. Auf einmal kämpften die Mädels von Trainer Marc d'Andrea gegen ihr Schicksal. Drei 3:0-Siege brachten die Hoffnung auf eine vierte Saison in der Regionalliga Südost zurück. Vor dem letzten Spieltag war man plötzlich sogar Favorit auf den Relegationsplatz. Doch dann das: Außenseiter VC Katzwang-Schwabach siegte überraschend mit 3:2 beim - unmotivierten? - Dritten TSV Sonthofen II - und stürzte die Young Volleys ins Tal der Tränen. Der gerade noch stürmisch gefeierte 3:0-Sieg der Young Volleys gegen Hammelburg war für die Katz'.
N.H.-Vorsitzender Carsten Böhm verrät, wie es jetzt weitergeht. Und ob der Verein weiter auf Trainer Marc d'Andrea baut.
Carsten Böhm, was haben Sie gedacht, als das Ergebnis aus Sonthofen bekannt wurde?
Das darf doch nicht wahr sein, was ist da schief gelaufen? Wenn man dann das Ergebnis genauer betrachtet, drängt sich schon der Verdacht auf, dass Sonthofen nicht bis zum Ende des Spiels wirklich auf Sieg gespielt hat.
Mal ehrlich - können die Spielerinnen des VC Katzwang-Schwabach unter normalen Umständen in Sonthofen gewinnen?
Nein, können sie eigentlich nicht, schon gar nicht in der Verfassung, wie sie sich vor zwei Wochen bei uns in
Neudrossenfeld präsentiert haben.
Ihr Team hat viel zu spät in der Saison zu alter Form gefunden - woran lag's?
Ja das ist absolut richtig. Ich hatte manchmal den Eindruck unsere Vorbereitung hat bis zum zwölften Spieltag gedauert. Die Gründe sind vielschichtig. Wir hatten mit Johanna und Lisa Meisel sowie Leonie Stöcker drei Abgänge, die wir qualitativ nicht ersetzen konnten. Insbesondere Leonie - ein Punktegarant der Vorsaison - haben wir schmerzlich vermisst. Auch in der Saisonvorbereitung lief nicht alles rund. In der intensiven Trainings-Phase im Spätsommer waren unsere Studentinnen auf Heimaturlaub und standen nicht zur Verfügung. Und zu Saisonbeginn verletzten sich Sophia Höreth und kurz darauf Meike Schirmer - zwei weitere Schlüsselspielerinnen fehlten. Unser Coach war ständig zum Improvisieren gezwungen, an jedem Spieltag lief eine andere Mannschaft auf. Die mannschaftliche Geschlossenheit, eine wesentliche Stärke, war dahin. Die Vielzahl an ungewohnten Niederlagen nagten am Selbstvertrauen. Mit jedem Fehler oder nicht gemachten Punkt ging wieder ein Bruchteil positiver Körpersprache verloren. Was Selbstvertrauen bewirkt, konnten man in den letzten sechs Saisonspielen sehen: da haben wir vier Mal mit 3:0 gewonnen und den massiven Rückstand auf Katzwang fast noch aufgeholt.