Anfangs setzt die Grippe den Rugendorfer bei der WM in Asiago/Italien außer Gefecht. Aber am Freitag, dem Schlusstag, erfüllt er sich einen Traum und geht über 15 Kilometer an den Start.
Unglücklicher hätte die Weltmeisterschaft der Skilanglauf-Senioren in Italien für Anton Wartha nicht beginnen können: Der Rugendorfer hat sich monatelang vorbereitet für den Masters Worldcup in Asiago (bei Trient), ist topfit gewesen, "und dann fange ich mir ausgerechnet da was ein". Ein Grippevirus verhindert anfangs, dass der 77-Jährige starten kann, und zwingt ihn zum Nichtstun.
"Ich bin eine Woche vor der WM noch in Oberhof gelaufen - über 21 Kilometer", sagt Wartha, der in Thüringen mit 1:14 Stunden in der Klasse M 76 auch gewonnen hat: "Der Zweite war neun Minuten hinter mir und der Dritte 17 Minuten."
Startverbot vom Arzt Danach geht's dahin. "Ich hab' das ganze Jahr nichts gehabt", ärgert sich Wartha. "Die ersten beiden Starts über fünf und zehn Kilometer klassisch hat mir der Arzt verboten.
Ich hab' mich auskuriert und erst seit Mittwoch wieder leicht trainiert."
Am Freitag hat sich der Rugendorf "wieder besser gefühlt" und entschieden, am Schlusstag über 15 Kilometer klassisch an den Start zu gehen. Und es ist gutgegangen. "Das Wetter war ideal, Sonne und kein Schneefall mehr. Die Loipe war super präpariert - es ist ein Traum, hier Langlauf zu machen", berichtet er und belegt mit 1:08 Stunden den 8. Platz unter 21 Startern in der Altersklasse M 76.
"Ich war der beste Deutsche, aber mir war klar, dass es für ganz vorne nicht langt - da muss man topfit sein", so der Ausdauersportler. "Das sind alles Superläufer, aus Kanada, Russland und USA." Denen hätte ein gesunder Anton Wartha ("Ich hatte nicht mal 75 Prozent meiner Leistungs fähigkeit") schon einen harten Kampf geliefert.
Damit hat's zwar nicht geklappt, aber die zehn Tage in Italien sind ein herrliches Erlebnis gewesen.
Besonders beeindruckend das traumhafte Langlaufgebiet auf der Hochebene zwischen Trient und Venedig. "Ein Wahnsinn, da muss man dabei gewesen sein", schwärmt Wartha von der WM, der am Freitagabend noch an der Schlussfeier teilgenommen hat und am Samstag die Heimreise antritt.
Saison geht noch weiter Die Skilanglaufsaison ist für den Rugendorfer damit nicht beendet. "Nächstes Wochen ende kommt die deutsche Meisterschaft in Baiersbronn, dann die bayerische Meisterschaft in Warmensteinach und zum Abschluss der Wettkampf in Bodenmais", sagt Wartha: "Es geht schon noch rund!"