Der BBC Bayreuth kann offensichtlich nicht mehr gewinnen: Am 14. Bundesliga-Spieltag kassierten die Wagnerstädter vor eigenem Anhang gegen die Eisbären Bremerhaven mit 69:89 (34:46) bereits die fünfte Niederlage in Serie.
Nur kurz ist die Weihnachtspause für die Mannen von Headcoach Marco van den Berg: Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag steht das Gastspiel bei den Fraport Skyliners Frankfurt auf dem Programm.
Aufgrund technischer Probleme mit der Anzeigetafel konnte die Partie in der Oberfrankenhalle erst mit einiger Verspätung beginnen. Als es nach rund zwanzig Minuten endlich soweit war, präsentierten sich die Gäste von der Nordseeküste hellwach: Zwar gönnten sie den Bayreuthern den besseren Start und Ex-Eisbär Jason Cain in dieser frühen Phase den ersten aber gleichzeitig auch letzten erfolgreichen Dreier zum 5:0-Zwischenstand (2.), übernahmen dann jedoch schnell die Kontrolle und konnten, freundlich "unterstützt" von zuweilen haarsträubenden Bayreuther Abspielfehlern (Schmidt, Hamilton), bis zur ersten Viertelpause einen Neun-Punkte-Vorsprung herauswerfen und diesen im zweiten Spielabschnitt zunächst souverän verwalten.
So versuchten die nun besser ins Spiel findenden Wagnerstädter vieles, um wieder näher heranzukommen, die Gäste hatten jedoch zumeist die passende Antwort parat. Kurz vor der Halbzeitpause drohte die hitzige und von beiden Teams mit hoher Intensität geführte Partie zu eskalieren. Nach einem Ballgewinn von Kevin Hamilton auf Höhe der Mittellinie sah Schiedsrichterin Anne Panther ein Rückspiel des Bayreuther Spielmachers und brachte mit dieser strittigen Entscheidung die Halle gegen sich auf.
Einige Klatschpappen flogen daraufhin aus dem VIP-Block der Oberfrankenhalle auf das Parkett, Hauptschiedsrichter Benjamin Barth ließ umgehend den kompletten Block räumen. Die Nordseestädter ließen sich von dieser angeheizten Atmosphäre jedoch nicht beirren und bauten ihre Führung dank einer hervorragenden Trefferquote von der Dreierlinie (53,3 Prozent) und eines überragenden Jacob Burtschi weiter aus.
Zur 46:34-Halbzeitführung hatte der ehemalige Offizier der US-Air-Force bereits 15 Zähler beigesteuert, darunter drei Dreier ohne Fehlversuch.
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste das Spielgeschehen zunächst voll im Griff. Nationalspieler Philip Zwiener brachte die Eisbären kurz vor dem Ende des dritten Viertels mit 65:46 in Front - die Partie schien "gegessen". Doch die BBC-Korbjäger hatten sich noch nicht aufgegeben. Nach vorne gepeitscht von den knapp 2900 Zuschauern eröffneten sie den Schlussabschnitt mit einem 16:1-Lauf und konnten nach zwei Freiwurftreffern von Bryan Bailey wieder bis auf 61:67 (33.) herankommen. Doch der überragende Burtschi sicherte sich im Gegenzug den Offensivrebound und konnte wieder erhöhen. Spätestens nach einem weiteren Dreier von Alex Harris zum 79:67-Zwischenstand (36.) war die Partie endgültig gelaufen und die Wagnerstädter fügten sich ihrem Schicksal.
"Wow, ich muss erst einmal durchatmen. Das war ein super intensives Spiel mit einem sehr erfreulichen Ergebnis für meine Mannschaft", bilanzierte Douglas Spradley, Headcoach der Eisbären. "Wir haben den Kampf angenommen und heute sehr viel Energie investiert, zudem haben wir in den kritischen Phasen die richtigen Entscheidungen getroffen und die Kontrolle nicht verloren."
Als fairer Verlierer zeigte sich der Bayreuther Headcoach Marco van den Berg: "Bremerhaven hat absolut verdient gewonnen. Ich kann mit dem heutigen Auftritt meines Teams nicht zufrieden sein." In punkto Intensität habe seine Mannschaft zwar dagegen gehalten, Unkonzentriertheiten und eine schlechte Trefferquote hätten den BBC aber um den Erfolg gebracht. "Wir sind derzeit in einer schwierigen Phase und müssen jetzt weiter hart an uns arbeiten und positiv bleiben, um dieses Tief überwinden zu können.
Dann werden wir unseren Rhythmus finden und auch unsere Würfe wieder treffen", so van den Berg.
Jason Cain, der in der Vorsaison noch für Bremerhaven gespielt hatte, war frustriert: "Mir fehlen die Worte, es war ein schlimmes Spiel für uns. Als wir uns im letzten Viertel wieder herangekämpft hatten, wollte plötzlich gar nichts mehr klappen. Ich weiß nicht, warum..."
BBC Bayreuth -
Eisbären Bremerhaven 69:89 (11:20, 23:26, 17:19, 18:24)
BBC Bayreuth: Cain (19 Punkte/ 1 Dreier), Bailey (13/0), McGhee (12/0), Trapani (10/0), Spöler (4/0), Schmitz (4/0), Hamilton (3/0), Simon (2/0), Schmidt (2/0), Durant (0/0), Chambers (0/0), Siksnius (0/0)
Eisbären Bremerhaven: Burtschi (26/5), Harris (16/2), Zwiener (14/0), Burrell (13/1), Jackson (11/0), Waleszkowski (5/0), Morrison (4/0), El Domiaty (0/0), Canty (0/0), Kante (0/0).
Zuschauer: 2868.