Der Kulmbacher Julian Hoffmann springt fast ohne Training zum Titel

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Der Kulmbacher Julian Hoffmann ist Nordbayerischer Hallen-Meister im Weitsprung der Männer. Der 19-Jährige siegte mit 6,62 Metern. Foto: Theo Kiefner
Der Kulmbacher Julian Hoffmann ist Nordbayerischer Hallen-Meister im Weitsprung der Männer. Der 19-Jährige siegte mit 6,62 Metern. Foto: Theo Kiefner

Großer Erfolg für den Kulmbacher Julian Hoffmann: Bei der Nordbayerischen Hallenmeisterschaft in Fürth holte der 19-Jährige mit 6,62 Metern Titel bei den Männern.

Was könnte Julian Hoffmann leisten, wenn er nicht ständig verletzt gewesen wäre? Man mag gar nicht daran denken, wie gut der 19-jährige Kulmbacher sein könnte. Seine leichtathletisches Ausnahme-Talent unterstrich Julian jüngst wieder bei der Nordbayerischen Hallen-Meisterschaft in Fürth. Fast ohne Training holte er sich dort den Titel bei den Männern. Der knapp 1,90 Meter große Schlaks machte im zweiten Versuch einen Satz auf 6,62 Meter und siegte mit fünf Zentimetern Vorsprung auf seinen Vereinskameraden Felix Bär.

Seit einem Jahr startet Julian für den LAC Quelle Fürth. Doch trug er jetzt erst zum zweiten Mal das Trikot des fränkischen Leichtathletik-Vorzeigevereins. Sein bislang einziger Auftritt im blauen Quelle-Trikot liegt etwa ein Jahr zurück.
Damals gewann Julian beim Meeting in Chemnitz die 60 Meter Hürden mit deutscher Jahresbestleistung.

Doch dann machte wieder einmal eine Verletzung seine ganze Saisonplanung zunichte. Julian litt unter einem Knochenödem im Fuß. "Es war eine Überbelastung, so dass 2014 nichts mehrg ging", blickt der Kulmbacher zurück. Erst Anfang Oktober konnte er wieder mit dem Training beginnen, aber auch nur dosiert - im Schnitt zwei Mal die Woche.

Nicht nur deshalb kommt der Titelgewinn von Fürth überraschend. Vor allem: Julians letzter Weitsprung liegt schon viereinhalb Jahre zurück. Damals, als 15-Jähriger sprang er bereits 6,63 Meter. Diese Bestleistung verpasste er jetzt nur um einen Zentimeter. "Der Sieg gibt mir natürlich Auftrieb", sagt Julian, der zugibt, dass ihn die lange Leidenszeit "gefrustet" hat.

Prüfungen statt "Bayerischer"

Ärgerlich nur, dass er nicht um den bayerischen Hallen-Titel mitspringen kann. Denn an jenem Wochenende schreibt der Student der Bio-Chemie an der Uni Bayreuth Prüfungen. Wenn die vorbei sind, will er aber wieder "voll angreifen". Dann wird vier Mal die Woche trainiert. Auch wieder Hürden, an die er sich derzeit noch nicht heranwagt. Schließlich sind die bei den Männern mit 1,09 Metern zehn Zentimeter höher als bei der Jugend. "Das wäre bislang zu trainingsintensiv gewesen", sagt Julian.

Im Weitsprung will Julian heuer die Sieben-Meter-Marke knacken. Ein Traum wäre die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, schließlich findet die Ende Juli im Nürnberger Stadion statt.