Nach zwei Jahren ist die Spielgemeinschaft zwischen dem FSV Danndorf und dem TSV Gärtenroth schon wieder beendet.
Der FSV Danndorf ist wieder solo. Denn nach zwei Jahren wurde die "Ehe" mit dem TSV Gärtenroth geschieden. Während beim TSV künftig keine Fußballer mehr um Punkte spielen, machen die Danndorfer alleine weiter. "Wir haben uns für die B-Klasse im Raum Kulmbach gemeldet", erklärt Ausschussmitglied Norbert Backer.
2014 hatte der FSV Danndorf trotz des Aufstiegs aus der B-Klasse den Spielkreis 1 verlassen, um mit dem Nachbarverein TSV Gärtenroth in der A-Klasse Kronach anzutreten. An dieser Liga reizten den FSV attraktive Derbys gegen den TSV Weißenbrunn II, FC Seibelsdorf, die SG Roth-Main II, den FC Kirchlein und ATSV Thonberg. Zumindest sportlich lief es durchaus passabel für das Team von Trainer-Urgestein Bernhard Förtsch. Die SG Gärtenroth/Danndorf belegte unter 16 Teams Rang 11.
Ganz anders in der abgelaufenen Serie. Da holte die SG in der Vorrunde gerade mal ein Pünktchen. In der Winterpause musste dann Bernhard Förtsch wegen einer Operation sein Amt niederlegen. Unter Interimscoach Andreas Goller war die SG in der Rückrunde nur unwesentlich besser (vier Zähler) und stieg in die B-Klasse ab.
"In der ersten Saison hatten wir mit Steffen Schneider noch einen Torjäger, zuletzt aber einfach keinen mehr, der Tore schießen konnte", erklärt Norbert Backer den sportlichen Niedergang der SG. Und Bernhard Förtsch resümiert: "Wir haben in der vergangenen Saison jede Woche eine andere Aufstellung. Wir hatten außerdem vier Mann in der Blaskapelle, die lieber Musik gemacht haben, weil sie da Geld kriegen, beim Fußball aber nichts." Förtsch, der im Winter schon mal auf die Idee kam, mit seinen Jungs in der Reithalle von Sackenreuth zu trainieren ("Das war optimal, wie Strandfußball"), möchte das dem Quartett aber gar nicht verübeln.
Das Engagement bei der SG war jedenfalls die letzte Station in Förtschs 36-jähriger Trainerkarriere. Beim Sportfest in Danndorf am Samstag, 25. Juni, wird er letztmals an der Seitenlinie stehen - da treten zwei Teams mit ehemaligen Jugendspielern von Förtsch gegeneinander an.
Gärtenroth ohne Herrenteam
Während beim TSV Gärtenroth das Sportgelände bald nur noch von der Altliga und für Feste genutzt wird, will der FSV Danndorf unbedingt auch mit einer Herrenmannschaft im Punktspielbetrieb weitermachen - neben den Damen und den C-Junioren, die eine SG mit dem FC Kirchleus bilden. "Wir hoffen, dass in eine paar Jahren viele von unseren heute zwölf C-Junioren-Spielern die 1. Mannschaft verstärken", sagt Norbert Backer und hofft auf bessere Zeiten. Bis dahin müsse man unbedingt durchhalten.
Immerhin vier oder fünf Spieler des TSV Gärtenroth wollten laut Backer künftig für den FSV Danndorf auflaufen, einige gingen aber zum FC Burgkunstadt. Als neuen Trainer konnte der FSV Danndorf mit Andreas Pohl aus Weißenbrunn den Kapitän des Kreisklassen-Aufsteigers FC Seibelsdorf an Bord lotsen. Der 33-Jährige, der in Kulmbach beschäftigt ist, wird wohl einen Kader von 18 Spielern vorfinden, will aber selber nicht mehr spielen. "Der Kader sollte für die B-Klasse reichen", sagt Norbert Backer.
1860 München war zu Gast
Natürlich wolle man vorne mitspielen, um möglichst bald zumindest wieder in der A-Klasse zu kicken. Und wer weiß, vielleicht kann der Dorfverein aus dem nur etwa 350 Einwohner zählenden Dörfchen irgendwann mal wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen. Die erlebten die FSV-Anhänger 2003, als erstmals der Aufstieg in die Kreisklasse gelang, in der Danndorf immerhin zwei Saisons spielte. Und zur Krönung des Aufstiegsjahres angelte sich der FSV bei einem Gewinnspiel den damaligen Bundesligisten TSV 1860 München für ein Freundschaftsspiel. Auch wenn die "Sechziger" nur eine B-Elf ins Zentbachtal schickten, war die Partie für die etwa 2000 Zuschauer ein Riesenerlebnis - und der größte Menschenauflauf in der Geschichte Danndorfs.
SV Burghaig in der B-Klasse
Gut möglich, dass die Danndorfer in der kommenden Saison in der B-Klasse auf den SV Burghaig treffen. Denn der fängt nach der Trennung vom TSV Melkendorf, der als ferderführender Verein der bisherigen Spielgemeinschaft in der A-Klasse weiterspielen darf, in der untersten Liga neu an.