Coach Christian Seidel steht dem BSC Kulmbach wegen einer privaten Veränderung nicht mehr zur Verfügung. Der Verein ist bereits mit mehreren Interessenten im Gespräch.
Die Hinrude lief für den Fußball-Kreisklassisten Blaicher SC Kulmbach alles andere als gut: In 18 Partien holte die Mannschaft gerade einmal drei Siege und kassierte zwölf Niederlagen. Damit steht der BSC zur Winterpause auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und jetzt auch noch das: Ende der vergangenen Woche hat Trainer Christian Seidel angekündigt, dass er den Verein mit sofortiger Wirkung verlassen wird.
Der Grund: Er und seine Frau ziehen gemeinsam nach Oberbayern. Nachdem das Ehepaar ein Haus in Oberbayern geerbt hat, stellte Christian Seidels Frau, die als Lehrerin arbeitet, einen Versetzungsantrag - auch Polizist Seidel ließ sich versetzen, weshalb er dem BSC künftig nicht mehr zur Verfügung steht. "Seine neue Heimat ist über 200 Kilometer entfernt.
Das ist einfach zu weit weg von Kulmbach", sagt BSC-Vorsitzender Günther Braunersreuther.
Pendeln ist sinnlos Zudem sei es nur eine kleine Polizeidienststelle, was es schwierig mache, die Schichten bei Bedarf zu tauschen. "Es ging also einfach nicht mehr", sagt Braunersreuther. Deshalb sind die Blaicher jetzt auf Trainersuche. Der Verein ist bereits mit mehreren Kandidaten im Gespräch, etwas Spruchreifes gibt es aber noch nicht, wie Braunersreuther betont.
Einen speziellen Wunschkandidaten gibt es indes nicht. Und doch soll der neue Trainer einiges mitbringen: "Die Jungs wollen einen Kumpeltyp, der ein ,Eckla' spielen lässt und mit ihnen ein bisschen kickt. Aber ich denke, in unserer Situation brauchen wir einen Coach mit anderen Qualitäten", erklärt Braunersreuther. Der Vorsitzende hätte gerne einen Spielertrainer, etwa Mitte 30, der langfristig beim Verein bleibt.
Ein leichter Job wird es für den künftigen Übungsleiter nicht. Die junge Truppe steht auf dem vorletzten Platz der Kreisklasse, es gibt nur wenig Spielraum für einen Umbau des Teams. Braunersreuther: "Wir werden kein Geld für Spielertransfers ausgeben können, dazu fehlen uns einfach die finanziellen Mittel." Das mag unter anderem daran liegen, dass die Blaicher keine Sponsoren haben. Ziel sei trotzdem der Relegationsplatz, sagt Braunersreuther, "alles andere wäre ein Zuckerl obendrauf".
Präsentation spätestens Januar Dass die Versetzung geplant war, wusste der Vorstand, war dann aber letztlich doch überrascht, das jetzt alles so schnell ging. "Wir müssen uns jetzt sputen, denn das Programm geht ja weiter", sagt Braunersreuther. Spätestens zur Stadtmeisterschaft im Januar will der Club einen neuen Trainer präsentieren.
Trotz des dürftigen Tabellenplatzes trennen sich Seidel und der Blaicher SC im Guten. "Er war ein guter Mann und hat auch gut gespielt. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht", sagt Braunersreuther.