Die Oberfranken liefern dem Favoriten aus Bonn einen packenden Kampf. Brian Qvale ist mit bärenstarken 28 Punkten und zwölf Rebounds der Turm in der Schlacht.
Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth hatte Play-Off-Aspiranten Telekom Baskets Bonn am Rande einer Niederlage. Die Rheinländern setzten sich erst nach der zweiten Verlängerung mit 106:98 (47:38; 81:81; 92:92) durch, und die Oberfranken verpassten den nächsten Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Bonn machte seinem Ruf als zweitbestes Auswärtsteam der Liga alle Ehre. Zwar erwischte Bayreuth den besseren Start, gegen Ende der ersten zehn Minuten übernahmen jedoch die Gäste erstmals die Führung, die sie bis zur Halbzeitpause auf 47:38 ausbauten.
Nach dem Seitenwechsel waren wieder die Bayreuther am Drücker, die mit viel Energie zur Aufholjagd bliesen.
Der überragende Brian Qvale hatte nach dem 50:50-Ausgleich (25.) bereits 20 seiner am Ende 28 Zähler auf dem Konto, sechs Punkte des bienenfleißigen DJ Seeley ermöglichten den Schützlingen von Michael Koch eine Acht-Punkte-Führung (66:58) vor dem letzten Abschnitt der regulären Spielzeit. Doch der Favorit ergab sich noch lange nicht und war in der 36. Minute wieder auf Augenhöhe (70:70) und lag zu Beginn der Schlussminute mit 81:78 vorn. Ronnie Burrell fasste sich ein Herz und glich von der Dreierlinie aus, während sich Bonns Topscorer Ryan Brooks (23 Punkte) im Gegenzug einen Schrittfehler leistete.
Auch in der Verlängerung blieb es weiter spannend. Als Brooks für die Gäste 30 Sekunden vor dem Ende zum 92:89 traf, schien sich Fortuna auf die Seite der Rheinländer zu schlagen. Im Gegenzug traf Hamilton zwar nur den ersten Freiwurf, den zweiten tippte jedoch Qvale zum 92:92-Ausgleich ein.
Zu Beginn der zweiten Verlängerung zogen die Bonner davon, doch Kevin Hamilton sorgte mit fünf Punkten zum 97:99 (49.) dafür, dass die Hoffnung bei den knapp 3200 Fans in der Oberfrankenhalle weiterlebte. Doch die Bonner ließen sich den Erfolg nicht mehr entreißen und punkteten noch viermal durch ihren herausragenden US-Amerikaner Jamel McLean (24 Punkte, 18 Rebounds), während sich bei Bayreuth die sichtlich entkräfteten Hamilton, Qvale und Seeley Fehlwürfe leisteten.
"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat über 50 Minuten alles gegeben. Das will ich als Trainer sehen, gerade im Abstiegskampf. Mit dieser Leistung werden wir noch andere Spiele gewinnen", sagte Trainer Michael Koch. Sein Team habe in der zweiten Halbzeit aggressiver gespielt und dadurch wieder ins Spiel gefunden. "Wir haben uns nicht aufgegeben und bis zum Ende gekämpft.
Beide Mannschaften waren auf gleichem Niveau, spielentscheidend war die etwas schlechtere Dreierquote und die wichtigen Würfe, die wir am Ende hätten machen müssen, um das Spiel zu gewinnen."
Die nächste Möglichkeit zu einem Erfolgserlebnis bietet sich bereits am nächsten Samstag (15 Uhr). Dann gastiert Bayreuth beim Mitteldeutschen BC in Weißenfels (Sachsen-Anhalt).
Medi Bayreuth - Telekom Baskets Bonn 98:106 (38:47, 81:81) Medi Bayreuth: Qvale (28 Punkte/0 Dreier), Seeley (20/1), Weems (14/2), Hamilton (13/2), Burrell (12/1), Heyden (9/0), Wyrick (2/0), Schmitz, Zeis.
Viertel: 20:23, 18:24, 28:11, 15:23. -
Verlängerung: 11:11 (1.), 6:14 (2.). -
Zuschauer: 3184.