Bayreuth macht zu viele Fouls

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In Gala-Form: der Bayreuths Kyle Weems, der als Topscorer in Berlin 23 Punkte sammelte. Foto: Peter Mularczyk
In Gala-Form: der Bayreuths Kyle Weems, der als Topscorer in Berlin 23 Punkte sammelte. Foto: Peter Mularczyk

Berlin war keine Reise wert: Starke Gäste werden erneut nicht belohnt. Überragender Weems holt 23 Punkte.

Einen hervorragenden kämpferischen Eindruck hinterließ Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth am Samstagabend bei Titelmitfavorit Alba Berlin. Dennoch konnten die Wagnerstädter die nunmehr auf 15 Pflichtspielsiege in Serie angewachsene Erfolgsserie der Albatrosse (Vereinsrekord) nicht stoppen. Die Oberfranken mussten sich nach einer bis weit in den Schlussabschnitt ausgeglichenen Partie mit 73:83 (45:41) geschlagen geben.

Trainer: "Mir ist nicht bange"

"Am Ende hat Berlin verdient gewonnen. Aber ich bin mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, zu einhundert Prozent zufrieden. Wir haben hart und mit Energie gespielt und uns nicht versteckt. Wir konnten das Spiel lange offen halten, aber im vierten Viertel haben wir unseren Rhythmus verloren.
Das hat Alba sofort ausgenutzt und seinen Run gemacht”, analysierte Gästetrainer Michael Koch das Match, der trotz der Niederlage vor 10 000 Zuschauern nicht unzufrieden war. "Wenn wir so gegen die Mannschaften mit unserer Kragenweite spielen, dann ist mir nicht bange."

Ihre stärkste Phase hatten die Gäste im zweiten Viertel. Berlin führte in der 18. Minute 39:33, und dann drehte das Koch-Team auf: Fünf Punkte von Kevin Hamilton in Serie brachten Bayreuth bis auf einen Zähler heran, und nach einer Berliner Auszeit sorgte der US-Guard mit zwei Freiwürfen für die Gästeführung. Schlusspunkt vor der Pause war ein Dreier von Peter Zeis, der zum 45:41 im Berliner Korb einschlug.

Qvale und Burrell draußen

Bis Mitte des Schlussabschnitts lieferten die Oberfranken dem Titelmitfavoriten einen erbitterten Kampf und hielten die Partie offen. Im Endspurt mussten die Bayreuther jedoch ihren vielen Fouls Tribut zollen: Nachdem Brian Qvale und Ronnie Burrell mit dem jeweils fünften Fouls vorzeitig vom Feld mussten (36. Minute), hatten die Bayreuther der Berliner Schlussoffensive nichts mehr entgegenzusetzen.

Herausragender Akteur auf dem Parkett war Bayreuths Kyle Weems, der sich in Gala-Form präsentierte und als Topscorer der Partie 23 Punkte mit guter Quote, sechs Rebounds, fünf Ballgewinne und zwei Assists erzielte. Auch die beiden Bayreuther Guards Kevin Hamilton (14) und Will Conroy (13) wussten zu überzeugen.

"Das war ein extrem hartes Spiel für uns. Bayreuth hat nach dem Trainerwechsel sein Gesicht verändert und spielt sehr stark, wie man schon letzte Woche gegen Bamberg sehen konnte", lobte Alba-Coach Sascha Obradovic.

Am Samstag findet das dritte Spiel gegen einen Spitzenklub der Liga nacheinander statt. Dann gastiert um 19.30 Uhr Tabellenführer FC Bayern München in der Oberfrankenhalle.


Alba Berlin - Medi Bayreuth 83:73 (24:23, 17:22, 26:16, 16:12)

Alba Berlin: Logan 19 Punkte/3 Dreier, Jagla 14/4, Hammonds 11/1, Redding 10/1, Radose-
vic 7, Stojanovski 7, Kendall 6, Vargas 4, King 3/1, Wohlfarth-Bottermann 2.
Medi Bayreuth: Weems 23/3, Hamilton 14/1, Conroy 13/1, Burrell 7/1, Heyden 6, Qvale 4, Wyrick 3, Zeis 3/1, Schmitz, Spöler.

Wurfquote gesamt: Berlin 44 % (26/59), Bayreuth 47 % (27/57). - Dreierquote: Berlin 40 % (10/25), Bayreuth 39 % (7/18). - Freiwurfquote: Berlin 62 % (21/34), Bayreuth 80% (12/15). - Rebounds (defensiv/offensiv): Berlin 41 (30/11), Bayreuth 29 (28/1). - Fouls: Berlin 18, Bayreuth 28.