So viele Aussteller wie noch nie bei der Kulmbacher Ausbildungsmesse

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In der Schreinerwerkstatt hämmern und sägen die jungen Leute mit Feuereifer. Stephan Stöckel
In der Schreinerwerkstatt hämmern und sägen die jungen Leute mit Feuereifer. Stephan Stöckel
Klaus Peter Söllner (fünfter von rechts) eröffnet die 29. Kulmbacher Ausbildungsmesse im Beisein zahlreicher Ehrengäste. Stephan Stöckel
Klaus Peter Söllner (fünfter von  rechts) eröffnet die 29. Kulmbacher Ausbildungsmesse im Beisein zahlreicher  Ehrengäste. Stephan Stöckel
 
127 Aussteller bei der Kulmbacher Ausbildungsmesse - das ist ein neuer Rekord. Hunderte von Besuchern sind gekommen. Stephan Stöckel
127 Aussteller bei der Kulmbacher Ausbildungsmesse - das ist ein neuer Rekord. Hunderte von Besuchern sind gekommen. Stephan Stöckel
 
Jana Stöcker macht am Stand der Volks- und Raiffeisenbank Oberfranken Mitte ein witziges Selfie.Stephan Stöckel
Jana Stöcker macht am Stand der Volks- und Raiffeisenbank Oberfranken Mitte ein witziges Selfie.Stephan Stöckel
 
Wie setzt man eine medizinische Naht? Das zeigt Alina Abel Fadil Khalid (links) und Quaidi Saad.Stephan Stöckel
Wie setzt man eine medizinische Naht? Das zeigt Alina Abel Fadil Khalid (links) und Quaidi Saad.Stephan Stöckel
 
Die Lehrlinge Raik Espig (links) und Kevin Müller (rechts daneben) von der ait-deutschland GmbH aus Kasendorf informieren die Ehrengäste über den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik.Stephan Stöckel
Die Lehrlinge Raik Espig (links) und  Kevin Müller (rechts daneben) von der ait-deutschland GmbH aus Kasendorf  informieren die Ehrengäste über den Beruf des Mechatronikers für  Kältetechnik.Stephan Stöckel
 
Romina Schulz aus Kulmbach (links) möchte einen kaufmännischen Beruf erlernen. Isabell Hofmann und Lea Kaupper (rechts) von der ait-deutschland GmbH aus Kasendorf informierten sie über den Beruf der Industriekauffrau.Stephan Stöckel
Romina Schulz aus Kulmbach (links)  möchte einen kaufmännischen Beruf erlernen. Isabell Hofmann und Lea Kaupper  (rechts) von der ait-deutschland GmbH aus Kasendorf informierten sie über  den Beruf der Industriekauffrau.Stephan Stöckel
 
"Die Arbeit mit dem Werkstoff Holz macht mir Spaß", sagt Ljupche Jovanovski (16).Stephan Stöckel
"Die Arbeit mit dem Werkstoff Holz  macht mir Spaß", sagt Ljupche Jovanovski (16).Stephan Stöckel
 
Unter der Anleitung von Lehrling Maryann Jannek (links) von der Firma Dornhöfer fertigt Luca Korn einen Flaschenöffner.Stephan Stöckel
Unter der Anleitung von Lehrling  Maryann Jannek (links) von der Firma Dornhöfer fertigt Luca Korn einen  Flaschenöffner.Stephan Stöckel
 
Die Kulmbacher Ausbildungsmesse ist Informationsbörse für Schüler und Eltern.Stephan Stöckel
Die Kulmbacher Ausbildungsmesse ist  Informationsbörse für Schüler und Eltern.Stephan Stöckel
 
Maskottchen Rudy von dem Marktschorgaster Unternehmen Vitrulan, die Wandbelege aus Glasfaser herstellt, zusammen mit Kevin und Nele Werthner.Stephan Stöckel
Maskottchen Rudy von dem  Marktschorgaster Unternehmen Vitrulan, die Wandbelege aus Glasfaser  herstellt, zusammen mit Kevin und Nele Werthner.Stephan Stöckel
 
Stolz zeigt Luca Korn (12) seinen selbst angefertigten Flaschenöffner.Stephan Stöckel
Stolz zeigt Luca Korn (12) seinen selbst angefertigten Flaschenöffner.Stephan Stöckel
 

Die 29. Kulmbacher Ausbildungsmesse ging am Samstag mit einem Rekord und einer unglaublich großen Besucherresonanz über die Bühne.

Wie setzt man eine medizinische Naht? Am Hautnaht-Trainer des Kulmbacher Klinikums erfahren die beiden Iraker Fadil Khalid (18) und Quaidi Saad (22), wie es geht. Für die jungen Männer ist die Aufgabe, die ein operationstechnischer Assistent aus dem Effeff können muss, Neuland. Darauf angesprochen, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchten, kommen gleich mehrere Antworten. "Etwas Handwerkliches, wie Maler, Lackierer, Tischler oder Automechaniker", meint Fadil, während Khalil "Schreiner und Automechaniker" als Berufswunsch anführt. Aber auch einer Arbeit am Klinikum Kulmbach sind die beiden nicht abgeneigt.

Das ist der Grund, weshalb sie am Samstag bei der 29. Kulmbacher Ausbildungsmesse im Beruflichen Schulzentrum am Stand des Krankenhauses vorbeischauen. Die beiden zählen zu den Unentschlossen, die auf die Frage nach ihrem Lieblingsberuf, noch nicht so recht wissen, wo die berufliche Reise einmal hingehen soll. Eine Schneise durch das Dickicht aus Hunderten von Ausbildungsberufen, Berufsfachschulen und dualen Studiengängen schlägt, wie alle Jahre wieder, die Kulmbacher Ausbildungsmesse. Veranstaltet wird sie vom Landkreis Kulmbach und dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft. "Sie gibt Schülern Orientierung bei den Fragen ‚Was mache ich?‘ und ‚Wo gehe ich hin?‘", sagt Landrat Klaus Peter Söllner. Zusammen mit Vorsitzendem Michael Pfitzner vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und Schulleiter Alexander Battistella eröffnet er die Messe.

Die Zahl der Aussteller ist in diesem Jahr von 123 auf 127 gestiegen. "Das ist ein Allzeithoch", schwärmt Söllner. Auch die Volks- und Raiffeisenbank Oberfranken Mitte ist wieder mit einem Stand vertreten. Die 16-jährige Jana Stöcker schnappt sich eine witzige Brille und macht ein Selfie von sich. Was sie einmal werden möchte? Darauf angesprochen antwortet die Kulmbacher Mittelschülerin: "Einen Beruf im Bereich E-Commerce." Aber nur auf diesen Bereich will sich die junge Frau nicht fokussieren: "Ich könnte mir vorstellen, auch auf einem anderen Gebiet, ein Praktikum zu machen." Bei der Ausbildungsmesse, will sie sich nach entsprechenden Möglichkeiten umschauen.

Der 12-jährige Luca Korn schnuppert am Stand des Kulmbacher Unternehmens "Dornhöfer" Stahlbauerluft. Mit Feile und Schraubstock macht er, assistiert von der Auszubildenden Maryann Jannek, aus einem schnöden Stück Edelstahl einen schicken Flaschenöffner. "Auf der Tastatur eines Computers herumzutippen, ist mir zu langweilig. Ich sehne mich nach einem Beruf, bei dem ich mich körperlich verausgabe", sagt der Kulmbacher. Metallbauer ist nicht der einzige Beruf, den der Messebesucher interessant findet. "Der Job eines Brauers und Mälzers würde mich ebenfalls reizen."

Die kaufmännische Richtung will Romina Schulze einschlagen. Die 17-Jährige aus Kulmbach möchte einmal Industriekauffrau oder Kauffrau für Büromanagement erlernen. "Von der Warenbeschaffung über die Buchhaltung bis hin zum Verkauf - Kaufleute haben einen äußerst abwechslungsreich Job", meint die junge Frau.

Flanieren, informieren und ausprobieren - das ist es, was Hunderte von Jugendlichen, begleitet von ihren Eltern und Großeltern, unternehmen. Die Vielzahl der Stände, die allesamt dicht umlagert sind, lässt so gut wie keine Berufswünsche offen. Fachvorträge und Workshops runden das Angebot ab.

In der Schreinerwerkstatt wird eifrig gesägt und gehämmert. Die jungen Leute sind mit Feuereifer bei der Sache. "Das Arbeiten mit Holz macht mir Spaß", sagt Ljupche Jovanovski. Auch der Beruf des Kfz-Mechatronikers käme für den 16-Jährigen in Frage. Der Kulmbacher findet es gut, dass es die Ausbildungsmesse gibt. "Hier kann ich meine eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie Stärken und Schwächen erkennen", sagt er.