Silvester in Kulmbach: Die Nacht der großen Wünsche

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Ein großer Moment: Wenn aus 2018 das Jahr 2019 wird, läuten die Glocken und unzählige Raketen steigen in den Nachthimmel auf. Foto: Karl Heinz Weber
Ein großer Moment: Wenn aus 2018 das Jahr 2019 wird, läuten die Glocken und unzählige Raketen steigen in den Nachthimmel auf. Foto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
 
La Donna WeißFoto: Horst Wunner
La Donna WeißFoto: Horst Wunner
 
Katja HofmannFoto: Horst Wunner
Katja HofmannFoto: Horst Wunner
 
Bernd SteinFoto: Horst Wunner
Bernd SteinFoto: Horst Wunner
 
Anna DrechslerFoto: Horst Wunner
Anna DrechslerFoto: Horst Wunner
 
Willy BurkelFoto: Horst Wunner
Willy BurkelFoto: Horst Wunner
 
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
 
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
 
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
 
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
Impressionen aus der SilvesternachtFoto: Karl Heinz Weber
 

Die Kulmbacher haben zum Jahreswechsel ausgelassen gefeiert. Für manche ist Silvester aber auch ein Moment, um innezuhalten und Bilanz zu ziehen.

Die ersten Raketen steigen zum Himmel, Wunderkerzen brennen vereinzelt, schon Umarmungen und Küsse ein ganzes Stück vor Mitternacht. Restaurants wie das Gourmetlokal "Alla Rustica" sind voll besetzt, es herrscht diese besondere Stimmung des Übergangs in ein neues Jahr. Wir nutzten die Gelegenheit, uns ein bisschen umzuschauen und zu erfahren, was die Menschen in diesen Stunden bewegt und was ihre Wünsche sind.

"Dass alle gesund bleiben"

Auf Stippvisite in der Stadt ist La Donna Weiß vom Traditionscafé Döring neben dem Bahnhof in Bayreuth. Ihr Mann, der Konditormeister, hat Wurzeln in der Bierstadt, die Großeltern sind in der Wolfskehle aufgewachsen. Sie ist zufrieden mit 2018, "das Geschäft lief gut, ich wünsche mir, dass es 2019 so bleibt". Und mit Blick auf die große Familie mit fünf Kindern und zehn Enkelkindern bliebe ihr eigentlich nur noch ein Wunsch: "Dass alle meine Lieben samt Ehemann Richard gesund bleiben".

Sie ist 17 Jahre jung, hat afrikanische Wurzeln, ist Kulmbacherin mit Rastafrisur, schaut einen freundlich an. Anne Drechsler ist zum Essen mit ihren drei besten Freundinnen Lea (Türkei), Susanne (Rumänien) und Sophia (Tunesien). "Später gehen wir heim, schminken uns und dann geht's ab zur Party", sagen sie fröhlich. Anne besucht die FOS in Bayreuth, die Probezeit zu bestehen sei ihr größter Wunsch. Und dass sie weiter so gemütlich und beschaulich im Freundeskreis leben kann. Mit ihrer Herkunft hatte sie hier nie Probleme, die Oberfranken seien nette Leute.

In der "Feuerwache" sitzt Willy Burkel beim Silvesterbier. Der im Frankenwald geborene Elektroingenieur, der seit knapp 50 Jahren in Kulmbach wohnt, sorgt sich etwas um Europa: "Jeder Staat macht sein eigenes Ding. Die sollten ihre Aktionen besser miteinander abstimmen und nicht in Nationalismus verfallen. Für sich hat der 76-Jährige nur einen Wunsch: Dass ihm die Gesundheit wie sie jetzt ist, noch lange bleibt. Hebt das Glas darauf und nimmt einen kräftigen Schluck.

Vorfreude auf den Sommer

"Für mich ist der Blick nachts um 12 Uhr auf die Burg und die Raketen am Himmel mit das Schönste an Silvester", schwärmt Katja Hofmann, 14 Jahre alt und Schülerin am Caspar-Vischer-Gymnasium. Was 2019 bringt? Sie überlegt ein bisschen, freut sich auf die Eisbahn am Schwimmbad und einen schönen Sommer für den Urlaub, wünscht sich Erfolg in der Schule. Ein cooles 2018 sei es gewesen, verrät Katja noch, mit Sprachferien in London und einem Schulaufenthalt in Nimes in Südfrankreich. "Da habe ich Gleichaltrige aus ganz Europa kennengelernt, fein, dass das problemlos möglich ist".

Von der Silvester-Gala noch ganz beseelt, schreitet Bernd Stein aus der Petrikirche hinaus in die Nacht. Für den Augenarzt, in Mainz geboren und seit 40 Jahren in Kulmbach zuhause, war 2018 im Ganzen gesehen ein gutes Jahr, "besonders für Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht".

Was bringt 2019? "Speziell für unser Land befürchte ich, dass der Widerspruch zwischen Anspruch und Leistungsbereitschaft zunehmen und die Solidarität der Gesellschaft offenbar zurückgehen wird. Da wünsche ich mir eine Änderung zum Positiven". Kulmbach sei in dieser Beziehung jedoch noch eine Insel der Seligen. Die Menschen hier könnten Maß halten.

Aus Sicht der Polizei war die Silvesternacht in Kulmbach ruhig geblieben. Es gab nur einige kleinere Zwischenfälle.