Wenn die Verwaltungsgrenzen mit "der Farbe des Gebetbuchs" nicht übereinstimmen, entstehen lange Wege - wie in Schwand.
Als 1973 der Gemeinderat von Schwand die Auflösung seiner Gemeinde beschlossen hatte, fielen die Gemeindeteile Braunersreuth, Kunreuth und Schöndorf mit rund 142 Einwohnern an den Markt Presseck. Das südliche Gebiet mit den Gemeindeteilen Schwand, Große Birken, Kleine Birken, Deckenreuth, Silberklippe, Eisenberg, Forkel, Frankenreuth, Gründlein, Osenbaum, Petschen, Römersreuth und Vorderreuth wurde mit 309 Einwohnern in die Stadt Stadtsteinach eingegliedert.
So wurde das Gemeindegebiet mit 1725 Hektar zerschnitten und Presseck erhielt 718, Stadtsteinach 1007 Hektar neue Gemeindefläche. Doch Schwand war nicht die einzige Gemeinde, die aufgelöst wurde und Presseck wachsen ließ.
1972 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Schlackenreuth und Köstenberg eingegliedert, mit Schwand kam zum 1.1.1974 weiter die Gemeinde Wildenstein mit Schlopp. Heinersreuth mit Schnebes folgte am 1.1.1978, und den Abschluss bildete am 1.5.1978 Wartenfels mit der schon am 1.1.1976 nach Wartenfels eingegliederten Gemeinde Reichenbach.
Doch zurück zur ehemaligen Gemeinde Schwand. Die Einwohner waren fast ausschließlich katholisch (1910 waren es 94 Prozent), doch in die Kirche geht man bis heute nach Wartenfels. Aber nicht alle Gemeindeteile: Vorderreuth mit seinen vier Einöden ging ebenso wie Römersreuth und Frankenreuth nach Stadtsteinach in die Kirche. Auch die dortigen Friedhöfe sind seit eh und je von den "Auswärtigen" ebenfalls in Gebrauch.
Die Katholiken aus Braunersreuth, Kunreuth und Schöndorf mussten früher auch nach Wartenfels, doch bereits 1899 begannen Initiativen, einen katholischen Kirchenbauverein in Presseck zu gründen. Ab 1908 war man in einem Betsaal in der neu gebauten Schule an der Stadtsteinacher Straße untergebracht, wo der katholische Priester aus Wartenfels alle zwei Wochen Gottesdienste hielt. Erst 1928 wurde die St.-Petrus-Canisius-Kirche für die Katholiken in Presseck gebaut, und die Gläubigen aus dem nördlichen Gebiet der Gemeinde Schwand gingen dort hin.
Die Schüler auf dem Foto waren: 1 Sesselmann Marie, 2 Sesselmann Irene, 3 Sesselmann Anna, 4 Bär Lydia, 5 Witzgall Erna , 6 Hofmann Amalie, 7 Hofmann Gunda, 8 Ott Katharina, 9 Martin Johann, 10 Sesselmann Karl, 11 Witzgall Willi, 12 Sesselmann Hans, 13 Haderdauer Andreas, 14 Witzgall Andreas, 15 Pittrof Bernhard, 16 Witzgall Willi, 17 (unbekannt), 18 Sesselmann Anton, 19 Sesselmann Johanna, 20 Sesselmann, 21 Sesselmann Stefan, 22(unbekannt), 23 Wunder Georg, 24 Kremer Anna, 25 Witzgall Stephan, 26(unbekannt), 27 Kremer Hans, 28 Wunder Berta, 29 Sesselmann Hans, 30 Ott Stefan, 31 Witzgall Ludwig, 32 Ott Josef, 33 Sesselmann Gretl, 34 Sesselmann Alma, 35 Witzgall Emma, 36 Graß Margareta, 37 Ott Henriette, 38 Sesselmann Rosa, 39 Bär Olga, 40 Sesselmann Alma, 41 Graß Kunigunda, 42 Lehrer Hübner Josef (1927 - 1934), 43 Hofmann Gretel, 44 Hofmann Elli (8 Schülerinnen und Schüler fehlten bei der Aufnahme).