Schöffel setzt sich gegen Lerchenfeld durch

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Martin Schöffel (rechts) setzte sich gegen Ludwig von Lerchenfeld durch. Foto: Archiv/Stephan Tiroch
Martin Schöffel (rechts) setzte sich gegen Ludwig von Lerchenfeld durch. Foto: Archiv/Stephan Tiroch

Um 20.30 Uhr wurde es mucksmäuschenstill im Kurhaus von Bischofsgrün: 120 Delegierte der CSU und zwei Kandidaten warteten gestern Abend gespannt, dass Versammlungsleiter Reinhold Rott das Ergebnis bekanntgab. 88 Stimmen für Martin Schöffel, nur 30 für Ludwig von Lerchenfeld.

Der junge Wunsiedler CSU-Abgeordnete konnte sich über ein grandioses Ergebnis freuen: Er wird nächstes Jahr bei der Landtagswahl für die CSU im neuen Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach antreten und versuchen, das Direktmandat zu holen. "Wir werden ein gutes Miteinander haben in dem großen Stimmkreis. Wir werden es schaffen, dass die Menschen von Schirnding bis Wonsees sagen, das ist unser Abgeordneter."
Als fairer Verlierer und Demokrat erwies sich Ludwig von Lerchenfeld. Der Baron aus Heinersreuth bei Presseck, den der Kulmbacher CSU-Kreisvorsitzende und Oberbürgermeister Henry Schramm vorgeschlagen hatte, gratulierte als erster seinem Landtagskollegen "zu dem hervorragenden und eindeutigen Ergebnis".
Allerdings machte der Kulmbacher Abgeordnete, der vor einem Jahr für den Lichtenfelser Landrat Christian Meißner in den Landtag nachgerückt war, auch keinen Hehl aus seiner Enttäuschung: Er musste erkennen, dass er in seinem
CSU-Kreisverband nicht den nötigen Rückhalt hat. Knapp die Hälfte der 57 Kulmbacher Delegierten hatte ihn nicht gewählt. Die Delegierten aus Wunsiedel (52) und aus den fünf Bayreuther Fichtelgebirgsgemeinden Bad Berneck, Bischofsgrün, Fichtelberg, Gefrees und Mehlmeisel (11) hatten offenbar alle für den 35-jährigen Schöffel gestimmt.
"Ich erwarte schon, dass die Kulmbacher geschlossen hinter mir stehen", hatte der Baron aus dem Frankenwald im Vorfeld gesagt. Gestern Abend in Bischofsgrün war er chancenlos.