Rugendorf: Viele Besucher bei Dekanatsgottesdienst

1 Min
Über einen Psalm kann man eigentlich nicht predigen, waren sich Pfarrer Siegfried Welsch, Pfarrerin und stellvertretende Dekanin Kathrin Klinger und Dekan Jürgen Zinck einig, um so interessanter war die Auslegung des Trios. Fotos: Sonja Adam
Über einen Psalm kann man eigentlich nicht predigen, waren sich Pfarrer Siegfried Welsch, Pfarrerin und stellvertretende Dekanin Kathrin Klinger und Dekan Jürgen Zinck einig, um so interessanter war die Auslegung des Trios. Fotos: Sonja Adam
Schattenplätze dringend gesucht - zum Dekanatsgottesdienst pilgerten Gläubige aus dem gesamten Dekanat nach Rugendorf. Foto: Sonja Adam
Schattenplätze dringend gesucht - zum Dekanatsgottesdienst pilgerten Gläubige aus dem gesamten Dekanat nach Rugendorf. Foto: Sonja Adam
 

Zum Dekanatsgottesdienst auf dem Gelände der Schupfenkerwa Rugendorf kamen am Sonntagvormittag Gläubige aus der ganzen Region. Die Predigt hielten Dekan Jürgen Zinck, Pfarrerin Kathrin Klinger und Pfarrer Siegfried Welch.

Psalm23 "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser" ist - einer Umfrage zufolge - die wichtigste Bibelstelle für die Menschen. "Nicht Ostern, nicht Weihnachten, keine andere Bibelstelle. Die kommen auch, wenn man die Menschen fragt, aber eben erst später", frotzelte stellvertretende Dekanin Kathrin Klinger. "Aber über Psalmen kann man nicht predigen", fügte Dekan Jürgen Zinck hinzu.

Wie ein Stück Sahnetorte
Denn die Bilder, die in Psalmen verwendet werden, sprechen für sich, die muss man wirken lassen, erleben. "Das ist wie mit einem Stück Sahnetorte. Man muss ein Stück abbeißen und sie schmecken, man will da nicht die chemische Analyse", erklärte Dekan Jürgen Zinck.


Doch dann übergaben die beiden Dekanatsoberhäupter das Wort an Pfarrer Siegfried Welsch. Und der wusste sich zu helfen. Er erzählte von Leistungsdruck und Überforderung, von den alltäglichen Sorgen im Beruf, von Frustration und Depression. In der heutigen Zeit kann aus Gottvertrauen bei manchen Menschen der Eindruck werden, dass der Mensch selbst "total egal" sei, dass er einfach nie fündig wird bei der Suche nach tiefergreifenden Erkenntnissen.

"Menschen fühlen sich allein"
Auch Dekan Jürgen Zinck fiel in die Lamento ein. Plötzlich wurde aus dem verheißungsvollen "Du salbest mein Haupt mit Öl" das Jammern eines Menschen, der sich "vom Leben angeschmiert" fühlt und immer auf der falschen Seite steht. "Die Menschen fühlen sich allein. "

Doch allzu viele tiefsinnige Gedanken waren dann Pfarrerin Kathrin Klinger doch zu viel. Denn auch heute hat der Psalm 23 noch etwas Tröstliches, etwas Positives. Die Menschen müssten es nur entdecken. Und dieses positive Gefühl sollte der Dekanatsgottesdienst an die Vielzahl der evangelischen Christen vermitteln.

Die Zusammenkunft wurde von der Landjugend Rugendorf und dem Organisationsteam der Schupfenkerwa vorbereitet.

Der Posaunenchor Rugendorf der Dorfmusik unter der Leitung von Volker Pöhlmann bereicherten den Gottesdienst musikalisch - ebenso wie der gemischte Chor des Gesangvereins Untersteinach unter der Leitung von Heiner Beyer.

Und im Anschluss kredenzte die Landjugend den Gläubigen ein Mittagessen.

Außerdem wurde auf dem Gelände der Schupfenkerwa ein Kinder- und Familiennachmittag gefeiert.