Dem Rothwinder Spargellandwirt Matthias Stenglein brechen nicht nur die Absatzmärkte weg, auch das Einreiseverbot für Saisonarbeiter hat für ihn Folgen. Der 49-Jährige erzählt, wie er die bevorstehende Saison meistern will.
In den nächsten Wochen beginnt in der Regel die Spargelzeit. Schon lange bevor Corona überhaupt ein Thema war, begannen die Vorarbeiten für die Ernte des leckeren Gemüses. Doch das Virus durchkreuzt nun auch die Pläne von Spargellandwirt Matthias Stenglein aus Rothwind.
Zuerst war es das Wegbrechen der Abnehmer, das ihm Kopfschmerzen bereitete. Vor allem wegen der Gastwirtschaften aus der Region, die ihren Spargel von ihm bezogen und jetzt geschlossen haben. "Ich rechne mit null Absatz bei der Gastronomie", sagt Matthias Stenglein (49).
Dazu kommt, dass viele Menschen inzwischen von zu Hause aus arbeiten, am PC sitzen, das Haus nicht mehr verlassen müssen, um ihren Job zu erledigen. Pendler, die sonst durch Rothwind fahren und auf dem Nachhauseweg anhalten und frischen Spargel für das Abendessen mitnehmen. Auch die werden zum Teil wegbrechen, befürchtet der Landwirt. Ebenso wie die Sonntagsausflügler und die Besucher der Sternfahrt, von denen auch einige immer in Rothwind vorbeigeschaut haben.
Folge nicht abzuschätzen
Wie hoch die Ausfälle sein könnten, da wagt er keine Prognose. "Der Umsatzeinbruch ist noch nicht abzuschätzen."
Gerade zum Ende der Woche war der Verkaufsladen immer voll, sagt Stenglein, der sich jetzt Gedanken macht, wie man den Verkauf am Hof weiter am Laufen halten kann - natürlich mit Blick auf das Infektionsrisiko, das so gering wie möglich gehalten werden soll.
Dass der Absatz weniger wird, daran hat der Landwirt jedenfalls keinen Zweifel. Er hat bereits erste Konsequenzen gezogen: "Ich baue schon eine Fläche zurück." Im Klartext: Ein etwa drei Hektar großes Spargelfeld wird umgeackert - ungeachtet der Investitionen im mittleren vierstelligen Bereich, die er im Vorfeld dort getätigt hat.
Und dann noch die Nachricht, dass die Saisonarbeiter aus dem Ausland nicht mehr einreisen dürfen. "An einem Tag heißt es noch, dass die Landwirtschaft wegen der Lebensmittelversorgung systemrelevant ist und die Leute kommen können, und am nächsten Tag geht die Meldung raus vom Einreiseverbot."