Roter Turm in Kulmbach legt wieder Rouge auf

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Die Kulmbacher Postkartenansicht ist derzeit beeinträchtigt. Unterhalt der Plassenburg und neben dem Langheimer Amtshof gelegen, ist der Rote Turm derzeit eingerüstet. Das stadtbildprägende, 27 Meter hohe Gebäude wird generalsaniert. Foto: Stephan Tiroch
Die Kulmbacher Postkartenansicht ist derzeit beeinträchtigt. Unterhalt der Plassenburg und neben dem Langheimer Amtshof gelegen, ist der Rote Turm derzeit eingerüstet. Das stadtbildprägende, 27 Meter hohe Gebäude wird generalsaniert. Foto: Stephan Tiroch
Bernd Ohnemüller, Abteilungsleiter Hochbau, zeigt schadhafte Teile der Holzkonstruktion. Foto: Stephan Tiroch
Bernd Ohnemüller, Abteilungsleiter Hochbau, zeigt schadhafte Teile der Holzkonstruktion. Foto: Stephan Tiroch
 
Das Holz der Fachwerkkonstruktion ...
Das Holz der Fachwerkkonstruktion ...
 
... war an vielen Stellen völlig morsch. Foto: Stephan Tiroch
... war an vielen Stellen völlig morsch. Foto: Stephan Tiroch
 
Die Decken mussten abgestützt werden. Foto: Stephan Tiroch
Die Decken mussten abgestützt werden. Foto: Stephan Tiroch
 
Eine Schießscharte - Blickrichtung Petrikirche - wurde wieder freigelegt. Foto: Stephan Tiroch
Eine Schießscharte - Blickrichtung Petrikirche - wurde wieder freigelegt. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Eine historische Holzdecke wurde entdeckt und freigelegt. Foto: Stephan Tiroch
Eine historische Holzdecke wurde entdeckt und freigelegt. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
Zahlreiche Balken der Fachwerkkonstruktion wurden ausgetauscht. Foto: Stephan Tiroch
 
Der Steinmetz bearbeitet einen Sandstein. Foto: Stephan Tiroch
Der Steinmetz bearbeitet einen Sandstein. Foto: Stephan Tiroch
 
Die Fugen der Natursteinmauer werden mit rötlichem Mörtel ausgefüllt. Foto: Stephan Tiroch
Die Fugen der Natursteinmauer werden mit rötlichem Mörtel ausgefüllt. Foto: Stephan Tiroch
 
Am Schluss kommt eine rötliche Kalkschlämme über den Sandstein (hier ein Muster) - daher hat der Rote Turm seinen Namen. Foto: Stephan Tiroch
Am Schluss kommt eine rötliche Kalkschlämme über den Sandstein (hier ein Muster) - daher hat der Rote Turm seinen Namen. Foto: Stephan Tiroch
 
Am Schluss kommt eine rötliche Kalkschlämme über den Sandstein (hier ein Muster) - daher hat der Rote Turm seinen Namen. Foto: Stephan Tiroch
Am Schluss kommt eine rötliche Kalkschlämme über den Sandstein (hier ein Muster) - daher hat der Rote Turm seinen Namen. Foto: Stephan Tiroch
 
Zusammen mit Bernd Ohnemüller (links), Abteilungsleiter Hochbau, besichtigt OB Henry Schramm die Baustelle. Sein Motto: "Ein altes Gebäude zu sanieren, macht mehr Freude, als ein neues zu bauen, und kostet kaum das Doppelte." Foto: Stephan Tiroch
Zusammen mit Bernd Ohnemüller (links), Abteilungsleiter Hochbau, besichtigt OB Henry Schramm die Baustelle. Sein Motto: "Ein altes Gebäude zu sanieren, macht mehr Freude, als ein neues zu bauen, und kostet kaum das Doppelte." Foto: Stephan Tiroch
 
Restaurator Uwe Franke:"Die Schäden wurden nicht repariert, sondern nur versteckt." Foto: Günter Karittke
Restaurator Uwe Franke:"Die Schäden wurden nicht repariert, sondern nur versteckt." Foto: Günter Karittke
 
Eine historische Holzdecke wurde entdeckt. Foto: Stephan Tiroch
Eine historische Holzdecke wurde entdeckt. Foto: Stephan Tiroch
 
Das Mauerwerk wurde mit Edelstahlankern vernadelt. Foto: Stephan Tiroch
Das Mauerwerk wurde mit Edelstahlankern vernadelt. Foto: Stephan Tiroch
 
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
 
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
 
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
 
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
Für die Generalsanierung eingerüstet: der Rote Turm. Foto: Stephan Tiroch
 
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
 
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
 
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
OB Henry Schramm: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen." Foto: Stephan Tiroch
 
So soll es bald wieder ausschauen: der Rote Turm vor der Sanierung. Foto Erwin Purucker
So soll es bald wieder ausschauen: der Rote Turm vor der Sanierung. Foto Erwin Purucker
 

Das markante Gebäude wird grundlegend saniert und bekommt auch sein äußeres Erscheinungsbild zurück, das ihm seinen Namen gab.

Frisch und erholt aussehen in zehn Sekunden? Einfach Rouge auftragen, und das Wunder ist vollbracht. Ein Zaubermittel, von dem die Werbung sagt, dass Frauen damit ihr Aussehen problemlos aufhübschen können. So leicht - mit ein bisschen Schminke - geht bei einem Gebäude aus dem Mittelalter wie dem Roten Turm natürlich gar nichts.


Rötliche Kalkschlämme

Aber am Schluss der Generalsanierung wird bei dem Kulmbacher Wahrzeichen im Grunde etwas Ähnliches gemacht. "Der Turm bekommt sein historisches Antlitz wieder", versichert Restaurator Uwe Franke und erklärt, was es mit dem Mauer-Make-up auf sich hat. "Der Name des Turms leitet sich von der rötlichen Färbung der Steine, vom Fugenmörtel und von der Kalkschlämme ab, die oben drauf war." Weil das Mauerwerk sehr sandig ist und eine weiche Konsistenz hat, werde der Sandstein geschlämmt. Dieser rötliche Überzug sei eine Schutzschicht und festige die Steinoberfläche.

Seit März ist das markante und 27 Meter hohe Gebäude, das zur Kulmbacher Stadtmauer gehört, komplett eingerüstet. Die ursprüngliche Annahme, dass eine Schönheitskur für 35.000 Euro reichen könnte, wurde gleich verworfen. Die Untersuchung der Substanz zeigte: Ein bisschen Sanierung geht nicht. Wie seinerzeit beim Rathaus stellte sich heraus, dass der fünfgeschossige Wohnturm mit Spitzhelm, im Kern um 1300, enorme Schäden aufwies.


Ausbauchungen entdeckt

Zum Teil hatten sich die Mauern bereits verformt - das Ergebnis einer unsachgemäßen Instandsetzung vor 40 Jahren. Dazu muss man wissen, dass der Turm im 18. Jahrhundert aufgestockt worden ist: um das jetzige Fachwerkobergeschoss, das dem Feuerwächter als Türmerstube diente, und die Etage drunter, die beide Ausbauchungen aufwiesen. "Wir haben uns gewundert und sind der Ursache auf den Grund gegangen", so der Restaurator. Man habe extreme Schäden durch eindringende Feuchtigkeit am Fachwerk entdeckt. Die Holzkonstruktion sei verfault und zusammengesackt. "Die Schäden wurden seinerzeit nicht repariert, sondern nur versteckt durch eine Holzschalung oder Vormauerung." Franke spricht von "einem gefährlichen Prozess für die Standsicherheit des Turmes".

Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten. "Wir wollen im Herbst fertig sein", sagt Bernd Ohnemüller, Abteilungsleiter Hochbau in der Stadtverwaltung. "Zur Wiederherstellung der statischen Sicherheit wurde das gesamte Mauerwerk mit Mörtel verpresst und mit Edelstahlankern vernadelt." In den zwei oberen Stockwerken seien die schadhaften Hölzer ersetzt worden. Zusätzlich habe man eine Stahlkonstruktion eingebaut. Ferner versichert Ohnemüller, "dass das Fachwerk außen sichtbar bleibt, wie es die Kulmbacher gewohnt sind".


Künftig öffentlich zugänglich

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 450.000 Euro. Den Anteil der Stadt habe man durch Fördermittel des Freistaats, der Bayerischen Landesstiftung, der Oberfrankenstiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter zehn Prozent drücken können, freut sich OB Henry Schramm. Nach seinen Worten wird der Turm künftig in die öffentlichen Stadtführungen eingebunden: "Der Rundumblick über Kulmbach interessiert viele Menschen. Wenn der Turm saniert ist, wird er unsere wunderbare Altstadt weithin schmücken."


Führung am Tag des offenen Denkmals

Am Tag des offenen Denkmals, 11. September, darf der Rote Turm besichtigt werden. Geplant ist eine zweistündige Führung mit Restaurator Uwe Franke; Treffpunkt 12 Uhr, Kapellengässchen 5.