Rainer Ludwig wird Landtagsabgeordneter. Kann er mit seiner neuen Aufgabe weiter den Radio-Frühschoppen moderieren? Wir haben bei Ludwig nachgefragt.
Erst um 11.19 Uhr am Dienstag war es amtlich: Rainer Ludwig zieht für die Freien Wähler in den Landtag ein. "Ich bin begeistert und freu' mich riesig", erklärte Ludwig, als feststand, dass er in den nächsten fünf Jahren die Interessen der Region in München vertreten wird.
Ludwig sicherte sich nach einem Endspurt mit 15 811 Stimmen souverän den zweiten Listenplatz vor Florian Wiedemann aus Bayreuth (12 840 Stimmen). Auf Platz 1 bei den oberfränkischen Freien Wählern kam Thorsten Glauber aus Forchheim.
Nach Schließung der Wahllokale brauchte Ludwig lange Zeit gute Nerven, bis die Zweitstimmen der drei Stimmkreise Bamberg Stadt, Forchheim, Kronach/Lichtenfels ausgezählt und das endgültige Ergebnis ermittelt waren.
Dann stand fest: Ludwig zieht als politischer Newcomer (erst seit 2014 sitzt der Kulmbacher in Stadtrat und Kreistag) ins Maximilianeum ein - und dazu wahrscheinlich noch in der regierungsbildenden Koalitionspartei. "Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt", sagte er.
"Zahlen der Superlative"
Und weiter: Für die Freien Wähler sei der Sonntag ein Tag mit "Zahlen der Superlative gewesen". So habe die Gruppierung ihr Ergebnis im Stimmkreis verdoppelt und ihr bestes Erststimmen-Ergebnis bei einer Landtagswahl in Kulmbach eingefahren. Im Landkreis Kulmbach habe er, Ludwig, 17 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Und das als erster FW-Landtagskandidat aus Kulmbach.
Wie geht es nun weiter? Rainer Ludwig wird künftig die Wochentage in München verbringen. "Im Landtag herrscht von Dienstag bis Donnerstag Anwesenheitspflicht." Die restliche Zeit werde er seine Verpflichtungen in der Region wahrnehmen - wie im Wahlkampf versprochen. "Ich will für die Menschen da sein." Und deren Themen mit nach München nehmen.
Ob er dann weiterhin seinen beliebten Schlager-Frühschoppen am Sonntagvormittag auf Radio Plassenburg moderieren wird? Das kann der 57-Jährige noch nicht beantworten. "Es wird Gespräche mit der Sendeleitung geben. Wenn es zeitlich möglich wäre und der Sender zustimmt, würde ich gerne weitermachen", erklärt er. Denn die Sendung, die Kult-Status genieße, sei Leidenschaft und Hobby zugleich. "Ich mache das jetzt 30 Jahre und würde es vermissen."