Probier's mal mit Gemütlichkeit

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Gestern morgen - vor der Arbeit - hatte ich kurzfristig noch etwas in Mainleus zu erledigen. Zum Glück blätterte ich beim Frühstück die Rundschau durch und stieß so auf den Artikel über die lästigen Verkehrsstaus auf der Bundesstraße 289 bei Seidenhof.

Zum Glück deshalb, weil ich mir noch rechtzeitig überlegen konnte, ob es Möglichkeiten gibt, das Nadelöhr zu umfahren.

Die gibt's natürlich, und so erreichte ich Kulmbach in sieben Minuten durch eine herrliche Landschaft (Wernstein, Veitlahm, Burghaig) bequem und stressfrei - und ohne überhaupt erst in die Gefahr zu geraten, einem Ampelschalter den Stinkefinger zeigen zu müssen (was ich natürlich nie tun würde).

Ortswechsel. A9, irgendwo bei Ingolstadt, am vergangenen Samstag um die Mittagszeit. Der Verkehr fließt. Plötzlich zeigt das elektronische Leitsystem einen Unfall an. Die dritte Spur wird gesperrt, um Rettungsfahrzeugen Platz zu bieten, der Verkehr auf der mittleren Spur wird aufgefordert, ganz nach rechts und auf die Standspur zu wechseln.

Also Blinker rechts und rüber, denke ich mir. Aber da bin ich einer der wenigen.
Die meisten brettern ungebremst auf der dritten Spur weiter, die Feuerwehr muss sich mühsam einen Weg bahnen. Ich kann nur den Kopf schütteln.

Manche Menschen werden im Auto zu Anarchisten. Mir passiert das nicht - naja, zumindest sehr selten. Ich empfehle in solchen Fällen, den Ratschlag des Bären Balu aus dem Dschungelbuch zu befolgen. Wie sang der so schön? "Probier's mal mit Gemüt lichkeit..."