Pro-Kommentar: Out ohne Facebook

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Alexander Müller
Alexander Müller

Früher gab´s in jedem Ort den Marktplatz, an dem mindestens einmal am Tag beim Einkaufen die Neuigkeiten ausgetauscht, soziale Kontakte geknüpft und bewahrt wurden. Später und zum Teil parallel dazu haben diese Funktion die Stammtische erfüllt, wo Klatsch und Tratsch ebenso im Mittelpunkt standen wie die Diskussion über Politik und Zeitgeschehen.

Wer weder da noch dort war, hat nicht viel mitgekriegt vom Leben außerhalb seiner vier Wände, war vielleicht ein Eigenbrötler oder ein Einsiedler - jedenfalls keiner, der so richtig mitreden konnte.
Für Jugendliche und junge Erwachsene gewährleisten die oben beschriebenen Funktionen heute soziale Netzwerke wie Facebook. Wer nicht "on" ist, ist schnell "out". Und auch wir Älteren haben inzwischen seine Vorteile erkannt und erfahren: Wir finden über Facebook alte Schulfreunde wieder - wie erst vorgestern eine Kollegin, wir kriegen vieles aus dem Freundeskreis oder von den Nachbarn mit, was wir früher zufällig oder nie erfahren hätten. Und gerade wir Redakteure können uns besser vernetzen denn je - viel schneller von dem erfahren, was Kollegen in weit entfernten Regionen (Gutes) tun als dies früher möglich gewesen wäre.
Keine Frage: Wie an jedem Stammtisch, auf jedem Marktplatz gibt es auch auf Facebook Unsinn, dummes Gerede und viel Verzichtbares. Dennoch halte ich es für wichtig.

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