Partytime im Ally Pally

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Bei der Darts-WM im Alexandra Palace in London geht so richtig die Post ab, Foto: John Walton/PA Wire/dpa
Bei der Darts-WM im Alexandra Palace in London geht so richtig die Post ab, Foto: John Walton/PA Wire/dpa

Ich war letzte Woche bei der größten Faschingsparty der Welt. Nein, nicht in Rio, Köln oder Mainz, sondern in London.

Eigentlich bin ich eher ein Faschingsmuffel, wenngleich ich früher - beim legendären Sportlerfasching des TSV Thurnau - regelmäßig auf der Bühne stand, als Büttenredner ebenso wie als Nana Mouskouri ("Weißblechdosen mit Arsen"). Sie werden sich fragen, warum ich Ihnen das heute, einen Tag nach Weihnachten, flüstere. Nun, ich verrate es Ihnen.

Das verschlägt einem die Sprache

Ich war letzte Woche bei der größten Faschingsparty der Welt. Nein, nicht in Rio, Köln oder Mainz, sondern in London. Nur da heißt das Ganze weder Fasching, noch Karneval, sondern Darts-Weltmeisterschaft. Jawohl, meine Frau hatte mir zum Geburtstag Eintrittskarten für den Alexandra Palace geschenkt, und ich muss sagen, was da abgeht, verschlägt einem glatt die Sprache.

Die sensationellen Kostüme, die gigantische Stimmung, die vielstimmigen Gesänge, die spektakuläre Show, wow, da gerät der sportliche Wettkampf im Ally Pally fast zur Nebensache. Mein Fazit nach vier Stunden: Das muss man einfach mal, äh, nun - wie soll ich es sagen - gerochen haben. Ja, das trifft es wohl am besten.

Gigantischer Geräuschpegel

Dieses süßsaure Aroma aus dünnem Bier (die Briten nennen das kaum schäumende Getränk in den Plastikbechern tatsächlich so) und Schweiß haut einen anfangs fast aus den Latschen - fast, denn zum Glück pappen die ja auf dem klebrigen Boden fest. Doch schon nach kurzer Zeit und drei, vier Kultliedern, ist man infiziert, singt begeistert mit, probiert unter einem gigantischen Geräuschpegel die Irokesen-Perücke des Peter-Wright-Fans neben sich auf und hält einen 1,6-Liter-Plastikkrug in der Hand.

Schön war's. Dietmar Hofmann