Partnerlook wird jetzt auch bei Müttern und Töchtern beliebt.
Ein neuer Trend macht sich breit: Mini Me. Mit dem legendären Austin-Powers-Film hat er nur bedingt zu tun. Obwohl: Auch da geht es um Ähnlichkeit.
Menschen, die ein Herz und eine Seele sind, zeigen ihre Nähe gerne durch bewusst konstruierte Übereinstimmung. Was ja durchaus reizvoll sein kann. Denken Sie nur an Erich Kästners Geschichte vom doppelten Lottchen. Oder an die Zwillingsschwestern Alice und Ellen Kessler, die es vor Jahrzehnten prächtig verstanden, vier ziemlich ähnliche und ziemlich lange Beine bestens zu vermarkten.
In meiner Familie waren in meiner Jugendzeit die "Staubmantel-Zwillinge" legendär: zwei ältere Damen, die mit identischer Silberlöckchen-Frisur und beigen Mänteln stets Einigkeit demonstrierten.
Nun aber haben die Mamas das Ähnlichkeitsprinzip entdeckt und kommen plötzlich mit ihren kleinen Kindern im Partnerlook daher. Die gleichen Leggins, das gleiche bunte Flatterröckchen darüber und ein Blumenband im Haar - das soll der Welt zeigen: Wir zwei gehören zusammen!
Auch wenn so eine Kombination ästhetisch fragwürdig sein mag. So wie im Fall der von mir beobachteten etwas stämmigen Mutter und ihrer gar nicht mehr so kleinen, pummeligen Tochter, die sich beide in Tupfen-Hosen und Ringelshirt gezwängt hatten. Zumindest die Tochter schien sich dabei nicht wirklich wohlzufühlen. Das kann ich nachvollziehen. Meine Kinder jedenfalls hätten sich in jungen Jahren gegen ein solches Ansinnen massiv gewehrt.
Noch beschränkt sich der Trend offensichtlich auf Mütter und Töchter. Die Söhne bleiben außen vor. Zum Glück. Mutter und Sohn im identischen Spiderman-Sweatshirt - den Anblick möchte ich mir dann doch gerne ersparen.
Katrin Geyer