OB Schramm macht sich für Parkhaus und Disko stark

3 Min
Oberbürgermeister Henry Schramm beginnt seine zweite Amtszeit. Foto: privat
Oberbürgermeister Henry Schramm beginnt seine zweite Amtszeit. Foto: privat

Zum Auftakt seiner zweiten Amtszeit spricht Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) über seine Ziele. Dazu gehören ein Parkhaus am Klinikum und eine Diskothek. Am Mittwoch trifft er sich erst einmal mit dem Ministerpräsidenten.

Heute beginnt offiziell Ihre zweite Amtszeit. Was werden Sie jetzt zuerst angehen?
Henry Schramm: Es ist ja kein absoluter Neustart für mich, ich kann da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Die Herausforderungen sind natürlich nicht kleiner geworden, unsere finanzielle Situation ist ja allseits bekannt. Aber letztendlich denke ich, dass wir durch Engagement und gute Verbindungen das eine oder andere schwierige Projekt über die Bühne bringen können.

Ihr Ziel ist es zu investieren, aber keine neuen Schulden zu machen. Gebühren wie Steuern für Unternehmen sollen auch gleich bleiben. Wie kann das funktionieren?
Wir finden kreative Lösungen - denken Sie an unser Straßensanierungsprogramm, mit dem wir kostengünstig sehr viele Arbeiten verwirklichen konnten. Am Anfang hat es so ausgesehen, als müssten wir vier bis fünf Millionen für den Hochwasserschutz in der Blaich ausgeben - tatsächlich sind wir mit 360.000 Euro davon gekommen. Das Kämpfen hat sich gelohnt. Auch bei der Spinnerei sind wir bei einem überschaubaren Rahmen. Es gibt aber auch Wege wie beispielsweise beim Schlachthof, wo wir eine Lösung in Gemeinsamkeit mit dem Landkreis gefunden haben - auch das spart der Stadt Geld ein.

Gibt es konkrete Planungen für neue Gewerbeflächen und neues Bauland für junge Familien? Und wie werden Projekte wie die künftige Nutzung des alten Spinnereigeländes bzw. des Kaufplatzes vorangebracht werden können?
Wir haben zwar kleinere Flächen, aber wir brauchen ein größeres Gewerbegebiet - ein Auftrag ist in der Bauabteilung. Im Süden der Stadt wollen wir Bauland für Familien schaffen. Und das alte Spinnereigelände? - Am Mittwoch spreche ich in Kreuth mit Ministerpräsident Seehofer unter anderem genau darüber.

Kulmbach ist bereits Standort für eine Außenstelle der Uni Bayreuth und zwei Kompetenzzentren im Bereich Ernährung. Sie hatten im OB-Wahlkampf angedeutet, dass es im Bereich Kälte- und Klimatechnik ähnliche Chancen gibt - und weitere Möglichkeiten denkbar sind. Können Sie da etwas konkreter werden?
Beim Thema Kälte- und Klima haben wir die Industrie an unserer Seite. Der Bereich Ernährung wird auch eines der Themen sein, das ich mit dem Ministerpräsident bereden werde. Wir haben da schon viele Gespräche geführt - und dabei Wirtschaft und Universität intensiv eingebunden.

Im Wahlkampf haben Sie auch mehrfach das Stichwort "Diskothek" und als möglichen Standort das ehemalige Kesselhaus der Spinnerei genannt. Wie wollen Sie da aktiv werden?
Wir sind in den letzte Zügen bei den Verhandlungen mit Anterra. Jetzt geht es noch um das Altlastengutachten, denn wir wollen kein unüberschaubares Risiko eingehen. Wenn das alles unter Dach und Fach ist, könnten wir das Gebäude einem potenziellen Betreiber anbieten. Wir waren da schon einmal aktiv, und ich gebe zu, die Interessenten waren nicht gerade Schlange gestanden. Letztendlich kommt es wohl auf die Location an, wie man neudeutsch sagt. Und vielleicht hat ja auch ein Kulmbacher Gastronom Interesse.

Das museumspädagogische Zentrum besteht jetzt ein Jahr - es müsste touristisch sinnvoll mit der Plassenburg verknüpft werden. Wie und wann kann das gelingen?
Das ist nicht einfach - auf der Plassenburg müssen wir zunächst die Voraussetzungen schaffen, dass beispielsweise der Zugang leichter wird und die Museen attraktiver werden, um in Konkurrenz mit anderen treten zu können. Das museumspädagogische Zentrum ist eine ganz tolle Einrichtung, die der ganzen Stadt nutzt. Ziel muss es sein, beides zu verbinden.

Für das Kulmbacher Klinikum haben Sie zwei Ziele genannt: Die Schaffung von weiteren Parkplätzen - und die mögliche Ansiedlung einer neurologischen Abteilung. Wie kann es mit diesen Plänen 2013 weitergehen?
Am Montag hatten wir eine Klausurtagung mit den Chefärzten - und es wurde dabei betont, dass wir weiteren Parkraum benötigen. Der Stadtrat hat mit Mehrheit die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Parkhaus geschaffen. Wir haben den Auftrag an ein Expertenbüro gegeben, das einen ersten Bericht vorgelegt hat. Der Zweckverband muss nun einen Antrag an die Stadt stellen, damit ein entsprechendes Verfahren in Gang gesetzt werden kann. Zum anderen Thema: Wir stellen die neurologische Grundversorgung seit Jahren sicher - jetzt kommt es darauf an, dass das, was wir da machen, als Hauptabteilung gewertet werden kann. Dazu hatten wir ein Gespräch mit Vertretern des Krankenhausplanungsausschusses. Wir sind ein Haus der Versorgungsstufe 2, erst bei einer Versorgungsstufe 3 wäre das möglich. Wir haben aber die Fallzahlen und die Akzeptanz. Ich denke, dass wir den Ausschuss überzeugen können.