Die Hofer Symphoniker setzten mit dem Percussion-Duo Double Drums auf Überraschungseffekte und begeisterten die Zuhörer in der Dr.-Stammberger-Halle.
Wer sich leicht beschwingt ins neue Jahr hineintragen lassen wollte, der war in diesem Konzert über weite Passagen am falschen Ort. Wer aber die Gewalt der Musik, ihre ausufernde Komplexität und ihre kaum noch einzudämmende Wucht spüren wollte, der lag richtig. In der Dr.-Stammberger-Halle führten die Hofer Symphoniker nicht in ein bezauberndes, sondern in ein "verzaubertes" Neujahrskonzert. Mit einer bewundernswerten Agilität und großem schöpferischen Können beeindruckten die Musiker ihre Zuhörer.
Herausragende Kombination
Es war eine große Schwere, die 60 Orchestermitglieder und ein gestenreicher, fordernder Dirigent Johannes Klumpp hochkonzentriert mit spielerischer Kraft und oft explosionsartig in den Stadthallenhimmel sandten. Begleitet vom preisgekrönten Percussion-Duo Double Drums, entstand eine Detonations-Staffette in sensationeller Abfolge.
Dieses nahtlose Verständnis zwischen hartem Schlagzeug-Beat und Orchestralem ließ aufhorchen, machte den Abend zu einem gewöhnungsbedürftigen, jedoch überaus mitreißenden Erlebnis, das im Inneren der faszinierten Besucher sicher noch lange nachhallen wird.
Die Zauberer sind los
In der Ouvertüre zu "Die Zauberflöte D 644" von Franz Schubert oder "Der Zauberlehrling" von Paul Dukas war diese Stimmung direkt spürbar, die zusätzlich pfeilschnellen Striche der Geigen und die stimmulierenden Klänge des Fagotts verschmolzen zu einem großen, aufwühlenden Ganzen.
Dazwischen gab es auch Zartgewobenes in feiner Nuancierung, filigranes Echo, Stillstand, Aufleuchten aller Instrumente und wieder Ruhe. Schließlich Furore, eben die unkontrollierten Künste des Zauberlehrlings kunstvoll gehämmert. Ein wilder Fluss an Tönen, der sich unbeirrt seinen Weg bahnte.
Zwei Seiten der Macht
Den zwei Arten von Macht, der guten Seite und der bösen Seite, vermochten die Interpreten im "Imperial March aus Star Wars" militärisch exakt mit bestechendem Posaunenklang ein Gesicht zu geben. Alex Glöggler und Philipp Jungk von den Double Drums schlugen sich dazu die Seele aus dem Leib, so intensiv bearbeiteten sie das Schlagzeug. Und dennoch endete das Ganze letztlich in einem melodischen Feuer. So etwas hört man nicht so oft.
Die Liebe und die Geisterwelt
Es war eine gelungene Verbindung von Violinen und Schlagstöcken, beim Neujahrskonzert der Hofer Symphoniker.