Die Regierung von Oberfranken hat den Planfeststellungsbeschluss gefasst. Die Autobahn wird bei Thurnau bis zum Jahr 2023 auf drei Kilometern Länge verlegt.
Es ist beschlossene Sache: Die neue Trasse der A 70 bei Thurnau wird so gebaut, wie es die Planer der Autobahndirektion Nordbayern vorgesehen haben. Alle Einwände gegen die neue Streckenführung hat die Regierung von Oberfranken abgewiesen. Am 24. März ist der Planfeststellungsbeschluss erfolgt, der den sofortigen Baubeginn ermöglicht.
Veit Pöhlmanns Veto
Zuletzt war es der Zweite Thurnauer Bürgermeister Veit Pöhlmann (FDP/ÜWG), der nicht nur die mangelhafte Anbindung der Ortschaft Hörlinreuth, sondern auch die Trassenführung kritisiert und eine Alternativlösung präsentiert hatte. Der Leiter der Dienststelle Bayreuth, Thomas Pfeifer, hatte im Gespräch mit der BR darauf verwiesen, dass die Autobahndirektion eine Vielzahl an möglichen Trassenführungen untersucht habe. "Die jetzt vorliegende ist die nach Ansicht aller Experten sinnvollste", sagte Pfeifer im Januar.
Nachdem die Regierung das Vorhaben nun genehmigt hat, beginnen jetzt die Bauarbeiten zur Trassenverschiebung. Diese war notwendig geworden, weil im Hangbereich östlich von Thurnau, über den derzeit die beiden Autobahn-Fahrbahnen geführt werden, massive Erdbewegungen stattfinden. "Die Standsicherheit der Bestandstrasse ist auf Dauer nicht gewährleistet. Unter Beibehaltung der bestehenden Linienführung kann eine Sanierung nicht ausgeführt werden", erläutert Pfeifer, nach dessen Worten die A 70 daher auf einer Länge von rund drei Kilometern bis zu 200 Meter Richtung Norden auf geologisch sichere Bereiche verlegt wird.
250 000 Kubikmeter Boden
In diesem Jahr erfolgen der Abtrag des notwendigen Geländeeinschnittes und der Bau einer Brücke an der Anschlussstelle Thurnau-Ost. Laut Pfeifer werden insgesamt 250 000 Kubikmeter Boden bewegt. "Die überschüssigen Erdmassen werden für Seitendeponien in Form von Lärmschutzwällen längs der A 70 bei Thurnau und an der Anschlussstelle Kulmbach/Neudrossenfeld sowie an der A9 bei Lanzendorf verwendet." Begonnen werde jetzt mit der Beseitigung der Wurzelstöcke und dem Humusabtrag.
Da die Hauptarbeiten seitlich der bestehenden Fahrbahnen ausgeführt werden, wird es in diesem Jahr keine größeren Beeinträchtigungen für den Verkehr auf der Autobahn geben. "Alle Zu- und Abfahrtsäste an der Anschlussstelle Thurnau-Ost werden durchgehend befahrbar sein", so der Sprecher der Autobahndirektion.
Zu Beeinträchtigungen werde es aber das ganze Jahr über auf der Staatsstraße 2189 ab der Anschlussstelle in Richtung Bayreuth kommen. Zeitweise werden laut Pfeifer Vollsperrungen auf dem Streckenabschnitt notwendig sein.
Der Staatsstraßenabschnitt ab der Anschlussstelle in Richtung Thurnau bleibe durchgehend offen. Auch den Autohof könne man uneingeschränkt anfahren.