Nachts wird getüftelt am MGF

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Gleichermaßen fasziniert schauen Lehrer Wolfgang Lormes und Patrick Bär der Entstehung des Roboters zu. 39 Minuten braucht der Drucker für die kleine Figur. Foto: Sonja Adam
Gleichermaßen fasziniert schauen Lehrer Wolfgang Lormes und Patrick Bär der Entstehung des Roboters zu. 39 Minuten braucht der Drucker für die kleine Figur. Foto: Sonja Adam
 
 
 
 
Patrick Zahl zeigt das Prunkstück des 3D-Druckers: einen Minion.
Patrick Zahl zeigt das Prunkstück des 3D-Druckers: einen Minion.
 

Eigentlich nahen die Ferien, doch die Technik-Schüler des Gymnasiums bleiben sogar noch freiwillig über Nacht in der Schule. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Wolfgang Lormes bauten sie 3D-Drucker zusammen.

Von Pubertät und Mädchengekichere ist bei Laura Meile (12) nichts zu spüren. Denn ihr großes Hobby ist der naturwissenschaftlich-technische Bereich - und deshalb mischt sie sich nur zu gerne unter die Jungs. Gemeinsam bauten einige Technikbegeisterte am MGF jetzt 3D-Drucker zusammen. Eine ganze Nacht lang.
Lehrer Wolfgang Lormes hat sich dafür stark gemacht, dass nicht einfach 3D-Drucker gekauft werden, sondern diese selbst gebaut werden. Drei große Kartons voller Schräubchen, lasergecutteten Holzteilen und anderem Zubehör wurden geliefert. Und natürlich mussten die Schüler die Drucker zusammenbauen. "Das ist ja gerade die Herausforderung. Die Schüler sollen verstehen, was da passiert, sie sollen die Drucker auch selbst reparieren können", erklärte Wolfgang Lormes.
Persönlich hat er die Probe aufs Exempel gemacht und einen Drucker schon mal vorab montiert. "Ich habe zehn Stunden gebraucht - das ist nicht so einfach", erklärte er. "Der zweite und dritte geht natürlich schneller, aber dafür müssen das die Schüler machen", sagt der Lehrer und brachte viel Geduld mit.
Mit Akribie sortierten die Schüler die Schrauben, schauten sich die Konstruktionspläne an. Zwischendurch wurden die Holzteile fein geschliffen. Und dann wurde getüftelt - die ganze Nacht werkelten die Kids und wurden nicht müde. "Es ist gar nicht so schlecht, wenn die Schüler auch mal händisch was machen. Das können die", lobte Wolfgang Lormes immer wieder. "Baut mal lieber ihr das zusammen", witzelte Laura Meile. Sie braucht sich als einziges Mädchen nicht zu verstecken, hat sich ihren Stellenwert in der Jungsriege erarbeitet.

Viele Ideen

Konkrete Ideen, was mit den Druckern gemacht werden soll, gibt es auch schon. "Ich finde, man kann zum Beispiel ein Modell der Stadthalle ausdrucken - und kann dann genau sehen, wo ein Flügel, wo die Bässe und so Platz haben", sagt Laura Meile. "Ich habe eine andere Idee: Wir hatten in Bio mal die DNA, ich fände es toll, wenn man so ein Modell ausdrucken könnte", sagt Patrick Bär. Und noch eine Idee hat er. "Die Lehrer lassen immer die Fernbedienungen für die Beamer rumliegen und man sucht die dann, wir können doch Halterungen entwerfen."
Unterdessen nimmt Wolfgang Lormes seinen Prototypen-Drucker schon mal in Betrieb und fragt: "Was wollen wir drucken?" Die Schüler entscheiden sich für einen kleinen orangefarbenen Roboter. Der ist in 39 Minuten fertig. Auch ein Oktopus wird ausgedruckt und ein Minion.
Doch nicht nur Formen, die schon entworfen sind, wollen die Techniker des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums realisieren, sondern auch eigene Formen. "Das coole ist, dass wir auch schon Zubehör für den Drucker drucken", sagte Lormes und zeigt eine orangene Halterung. Außerdem werden aus blauem Rohmaterial Halterungen für eine Lichtleiste ausgedruckt - und alles montiert.
Gedruckt wird übrigens mit umweltfreundlichem Material, das auf Milchsäurebasis entwickelt wurde. "Das Material gibt es in verschiedenen Farben", so Lormes. Natürlich hat das MGF auch schon gelbes und rotes Rohmaterial - die Farben des Schulmaskottchens Schorschi. "Man könnte mit dem 3D-Scanner den Schorschi scannen und dann ausdrucken", haben die Kids auch schon weitere Ideen.