Eigentlich wollte ich heute etwas Humoristisches über ausgefallene Sportarten schreiben. Über das Thür-Ringen zum Beispiel, das mir neulich bei einer Wanderung im gleichnamigen Thür-Ringer Wald in den Sinn kam. Eine Tür mit Schwung aufs Blatt legen, das muss ich echt mal probieren.
Oder über das Schief-Liegen, das nicht nur im Winter auf einer Sprungschanze funktioniert, sondern ganz einfach zu Hause im Bett. Ich lege mich gerne mal quer und werde so zum Weltmeister im Schief-Liegen.
Aber dann musste ich mich über eine Unsitte ärgern, die immer mehr um sich greift: das Nichtgrüßen. Wenn ich früher mit meiner Mutter spazieren ging und uns kam jemand entgegen, dann war es einfach Pflicht, "Grüß Gott" zu sagen. Wehe, ich tat das nicht. Das war genauso selbstverständlich wie im Bus aufzustehen, wenn ältere Menschen keinen Platz mehr fanden.Tat ich das nicht, konnte ich was hören.
Und so ein höflicher Gruß, ein "Hallo", "Servus" oder "Ciao" tut ja wirklich nicht weh und sorgt für gute Stimmung. Doch immer öfter kommen einen Leute entgegen, die einen nicht mal registrieren, die sogar bewusst wegschauen, um ja nicht grüßen zu müssen.
In der Fußgängerzone sind mir solche Stoffel egal, obwohl es eines meiner Hobbys ist, in großen Menschenansammlungen, zum Beispiel in Berlin auf dem Ku-Damm durch freundliches Hallo-Sagen für Verwirrung zu sorgen.
Doch wenn es mitten im eigenen Betrieb geschieht, wie mir letzte Woche, oder wenn jemand mit krampfhaft zugekniffenem Mund einen Raum betritt, dann kriege ich Probleme. Die Muffel machen sich breit. Das ist nicht meine Welt.