Der Stadtsteinacher Mesner Andreas Dremer will seine Kündigung nicht hinnehmen und zieht vor Gericht.
Es ist kalt in diesen Tagen in Stadtsteinach. Andreas Dremer trägt eine dicke Winterjacke. Und einen schwarzen Schal - mit ganz besonderem Stolz. "St. Michael Stadtsteinach" steht darauf in großen Lettern. Das ist nicht nur der Name der Pfarrei, dem der 39-Jährige angehört, es ist auch sein Wirkungskreis. Denn dort verdient Andreas Dremer seinen Lebensunterhalt: Als Mesner, Hausmeister und Mann für alles. Damit soll es Ende Juni vorbei sein. Denn Andreas Dremer hat kurz nach Weihnachten seine Kündigung erhalten.
Ein schwerer Schlag
Ein schwerer Schlag für den Stadtsteinacher. Denn Dremer liebt seinen Job über alles, geht darin auf. Seit rund 16 Jahren kümmert er sich um alles, was notwendig ist, auch am Wochenende. Abseits seines Dienstes engagiert sich der 39-Jährige auch in seiner Freizeit für die Pfarrei. Er hat in Hunderten von Stunden eine große Krippe renoviert, die an Weihnachten aufgebaut wird.
Zur Fastenzeit befindet sich im Gotteshaus eine ebenfalls selbst gebaute Passionskrippe, die weit und breit ihresgleichen sucht. Rund 200 Stunden jährlich leistet Andreas Dremer in seiner Freizeit unentgeltlich für die Pfarrei, schätzt er.
Viel Geld gesammelt
Und hat für sie auch schon viel Geld gesammelt. Mit seinen Eltern und seiner Schwester hat er 2008 eine Initiative gestartet. Alle sammeln Wurzbüschel, die dann an die Gläubigen verkauft werden. Rund 22 000 Euro sind so zusammengekommen. Mit dem Geld wurden Heiligen-Figuren restauriert und die Kniebänke in der Marienkapelle erhielten eine neue Polsterung. Die Pfarrei musste nichts zahlen. Und jetzt die Kündigung.
Dass sie einen wie ihn besonders hart trifft, ist verständlich. Die Kirche ist sein Lebensinhalt. Und jetzt soll er gehen. Doch wohin? Der 39-Jährige wird sicherlich keine adäquate Stelle mehr finden. Wer braucht schon einen Mesner - wenn nicht die Kirche? In seinem Beruf als Schreiner wird er nicht mehr arbeiten können. Eine schwere Krankheit hat er zwar überwunden, doch seine Lunge ist dauerhaft angeschlagen. Der viele Staub in einer Schreinerei ist da nicht mehr zu ertragen.
Quelle ist versiegt
Deshalb hat sich Andreas Dremer entschlossen zu kämpfen um seinen Arbeitsplatz. Pfarrer Wolfgang Eßel und Kirchenpfleger Klaus Geier haben ihm mitgeteilt, dass kein Geld mehr da sei, um ihn zu beschäftigen. Bamberg zahle weniger Zuschüsse für Mesner, und eine andere Geldquelle sei versiegt. Damit sind die Asylbewerber gemeint, die die Pfarrei im Benifiziatenhaus gegen gutes Geld einquartiert hatte. Das versteht der Gekündigte zwar. Doch andererseits wurde erst unlängst wieder ein sechsstelliger Betrag fürs Jugendheim aufgewendet, ein mittlerer fünfstelliger Betrag floss ins Benefiziatenhaus.
"Im Jahresschlussgottesdienst hat Kirchenpfleger Klaus Geier gesagt, dass für mich kein Geld mehr da ist. Und im gleichen Atemzug, dass die Pfarrei jetzt die Orgel sanieren will. Für 160 000 Euro." Diese Aufgabe werden zwar aus anderen Töpfen finanziert, doch den Eigenanteil müsse die Pfarrei auf jeden Fall aufbringen, meint er.
Andreas Dremer geht es nicht um Rechthaberei. Er ist kompromissbereit. Er würde etwa Gehaltskürzungen hinnehmen bei weniger Wochenstunden. Oder in Untersteinach Teilzeit arbeiten, wo ein Mesner fehlt. Doch die Pfarrei habe ihm bisher keinen Einigungsvorschlag unterbreiten können.
Gütetermin im Februar
Ob der Rechtsweg für ihn zum Ziel führt? Jürgen Schmidt ist da recht zuversichtlich. "Wir haben fristgerecht Klage eingereicht", sagt der Anwalt. Das Arbeitsgericht hat schon für Februar einen ersten Gütetermin angesetzt. Falls der ergebnislos verlaufe, werde man den Rechtsweg weiter verfolgen. Der Kulmbacher Jurist vertritt die Auffassung, dass die Kündigung sozial nicht gerechtfertigt ist: "Ich habe da erhebliche Zweifel, weil die Aufgaben eines Mesners und Hausmeisters künftig in Stadtsteinach sicher nicht entfallen werden. Wir möchten erreichen, dass er weiterbeschäftigt wird."
Für nicht stichhaltig hält der Jurist die Auffassung der Pfarrei, dass die Aufgaben künftig auf ehrenanmtlicher Basis erledigt werden können: "Wer soll das denn alles leisten?"
"Woanders klappt das auch"
Die Pfarrei sieht in diesem Punkt keine Probleme. "Es gibt in der Diözese Bamberg 840 Pfarreien. Nur 30 davon haben einen hauptamtlichen Mesner. Bei den anderen leisten Geringverdiener und Ehrenamtliche diesen Dienst. Woanders klappt das auch", sagt Kirchenpfleger Klaus Geier. Im Gespräch mit der BR legte er die Sichtweise der Pfarrei dar. Dabei verwies der Kirchenpfleger darauf, dass die Kündigung zwar ein sehr bedauerlicher, aber dennoch unabdingbarer Schritt sei.
Der Pfarrei fehle es schlichtweg am Geld, um die Gehaltskosten weiter tragen zu können. "Wir haben derzeit jährlich ein Defizit von 23 000 Euro", so Geier - mit steigender Tendenz. Das liege daran, dass die Lohn- und Gehaltskosten in den vergangenen zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen sind, die Zuschüsse aus Bamberg allerdings nur um zwölf Prozent. Die Finanzierungslücke werde dadurch immer größer.
In Stadtsteinach komme noch erschwerend hinzu, dass St. Michael immer weniger Einnahmen verbuchen könne. So sei der Mieterlös des Benefiziatenhauses drastisch zurückgegangen.
Klaus Geier bedauerte die Kündigung des Mesners zwar, sah aber keine Möglichkeit auf Weiterbeschäftigung. Ein Teilzeitmodell mit Untersteinach sei nicht praktikabel. "Wir haben keine andere Option mehr."
Viele Emotionen im Spiel
Mit großem Bedauern verwies der Kirchenpfleger darauf, dass die Diskussion in der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung längst nicht mehr sachlich geführt werde. Da seien sehr viele Emotionen und "Unwahrheiten" im Spiel. "Da gibt es jetzt persönliche Anfeindungen gegen mich und Beleidigungen. Das läuft alles hintenrum."
Ob sich die Lage beruhigen wird, wenn jetzt das Verfahren vor Gericht kommt? Das darf bezweifelt werden. Denn die Pfarrei muss sich nunmehr auch rechtlich vertreten lassen. Dies übernimmt der Justiziar der Diözese Bamberg. Es ist kalt in diesen Tagen in Stadtsteinach ...
Ein Punkt wurde hier noch nicht angesprochen:
Andreas Dremer arbeitet seit 16 Jahren für die Kirche und er ist 39 Jahre alt.
Für die Kirche gibt es, ähnlich dem öffentlichen Dienst, einen Tarifvertrag, die Kirchliche Dienstvertragsordnung (TVöD, TV-L).
Die meisten dieser Tarifverträge sehen bei einer Beschäftigungszeit von mindestens 15 Jahren und einem Lebensalter von 40 Jahren eine "De-Facto-Unkündbarkeit" vor, diese wird mit der jetzigen Kündigung vermieden, sonst würde man Herrn Dremer nämlich nicht mehr "loswerden" als "katholische Kirche - ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
(vgl. § 34 Abs, 2 TV-L und § 39 Abs. 2 DiVO)
Auf der anderen Seite werden mindestens drei Personen hochdotiert im höheren Dienst (A13-14 bzw. der entsprechenden Entgeltgruppe) bei der Kirche in Stadtsteinach beschäftigt.
Im Vergleich dazu leistet sich die Stadt Stadtsteinach mit einem Bürgermeister (ca. A15) und einem Verwaltungsleiter, der wohl eher noch im gehobenen Dienst ist.
Die Stadt hat 3.500 Einwohner, die katholische Pfarrgemeinde aber nur knapp 2.000.
Ich selbst bin schon vor Jahrzehnten aus diesem Verein ausgetreten, den wer zahlt schon freiwillig jeden Monat einen zweistelligen Betrag an so einen Gierladen?
Wo bleiben denn die Stadtsteinacher, denen Andreas mit seinen Tätigkeiten gutes und schönes vollbracht hat?
Wäre es nicht an der Zeit, sich dankbar zu zeigen.
Auf den Kommentar von Christ möchte ich noch darauf hinweisen, dass ab dem Titel Bischof das Gehalt vom Staat bezahlt wird.
Soll doch die Pfarrei nicht nur die jährlichen 23.000 € ins Gespräch bringen, sondern auch einmal die GUTHABENSEITE ihrer Bankkonten. Nach bestätigigten diversen Fersehberichten besitzen die Kirchen nicht gerade wenig Geld.
Es gibt auch Möglichkeiten auf eine Pfarrei Druck auszuüben. (Und sei es mit ernst gemeinten Austrittsdrohungen.)
Denn:
recht_isses
Pfarrer und Pastoren werden nach Bundesbesoldung A 13= Regierungsrat eingestellt, und erreichen schnell A 14 Oberregierungsrat. Ihre Pfarrhaushälterinnen werden bis zu 75 % vom Bistum bezahlt, zusätzlich kann sie der Pfarrer von der Steuer absetzen. Ein Pastoralreferent (BAT 1b) kostet dem Bistum Bamberg über 6000 Euro monatlich, und Erzbischof Schick der nach B10 mit Ministergehalt besoldet wird kostet den Steuerzahler (keine Kirchensteuer) 10000 -13000 Euro monatlich.Klar dass da für einen einfachen Messner kein Geld mehr da ist. Wo doch nun auch noch die lokale Geldquelle der Asylindustrie das Benefiziatenhaus wie dem Bericht zu entnehmen war offensichtlich gerade nicht ausreichend mit Asylanten belegt ist. Das der katholischen Kirche die sonst für alles Geld hat alles Fremde doch so viel näher liegt als die eigenen Mitarbeiter ist einfach eine Schande.
1,3 Millionen Menschen in Deutschland verdienen ihr Geld bei der Kirche. Christliche Großherzigkeit sollten sie von ihrem Arbeitgeber aber nicht erwarten. Im Gegenteil.
Wenn es um Toleranz, Respekt oder Nächstenliebe geht, sind die Kirchen ganz vorne mit dabei. Aber nur wenn es darum geht diese Werte für sich einzufordern. Aber was man für sich in Anspruch nimmt, sollte man auch anderen zubilligen. Schon seit 2000 Jahren hat die Kirche mit der Toleranz, auch bei Andersgläubigen so ihre Probleme. Und einige aktuelle Beispiele zeigen, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Selbst in Einrichtungen, die zu 100% von der Allgemeinheit finanziert werden, setzt die Kirche ihr antiquiertes Kirchenrecht durch. Man propagiert Nächstenliebe und meint in Wahrheit den Erhalt verkrusteter Machtgefüge, des eigenen Wohlstandes und der Sicherung der kirchlichen Mission. Von den rund 11 Mrd. Kirchensteuern jährlich werden lediglich 10% für soziale Zwecke aufgewendet
An den Kleinen wird gespart.
Aber die Kirchenoberen (Bischöfe, Kardinäle) erhalten hohe Beamtengehälter.
Deutsche Bischöfe erhalten je nach Ausgestaltung ein Gehalt zwischen der Besoldungsstufe B 7 (ca. 9.000 Euro) und B 10 (ca. 12.000 Euro). So gehört zur Besoldungsgruppe B 10 etwa der Erzbischof von München und Freising, Robert Zollitsch, sowie der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. Der Osnabrücker Bischof Franz-Jose Bode ist wiederum der Besoldungsgruppe B 7 zugeordnet. Dazu können noch mietfreie Dienstwohnungen und Dienstfahrzeuge mit Chauffeur hinzukommen.
..aus Refrago.de
Die Kirchen gehören zu den Reichsten Deutschlands !
Lies b.Google:
"Welt So reich ist die katholische Kirche wirklich"
...und...:
"Focus das irdische Milliardenreich der Gottesmänner"
Gottes Worte interessieren die geldgierigen Schriftgelehrten in den langen Gewändern nicht (lies Jesu Worte aus Matthäus Kapitel 23). Jesus nannte sie "Heuchler", "Pharisäer", "Ottern- und Schlangenbrut".
Gottes Worte aus Matthäus 6, 24:
„Niemand kann zwei Herren dienen;
entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben,
oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“
Paulus schrieb im 2. Kor.11,12-15:
"Was ich aber tue,
das will ich auch weiterhin tun und denen den Anlass nehmen,
die einen Anlass suchen,
sich zu rühmen, sie seien wie wir.
Denn solche sind falsche Apostel,
betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi.
Und das ist auch kein Wunder;
denn er selbst,
der Satan,
verstellt sich als Engel des Lichts.
Darum ist es nichts Großes,
wenn sich auch seine Diener verstellen
als Diener der Gerechtigkeit;
deren Ende wird sein nach ihren Werken."