Das Lokal in der Oberen Stadt, das Karl-Heinz Weißfloch vor 30 Jahren gegründet hat, ist eine Institution in Kulmbach geworden. Bei der Jubiläumsparty feiern Hundert von Stammgästen mit, denen manche Jugendsünden einfällt.
Immergrüne Melodien aus drei Jahrzehnten hallen durch das Lokal, das aus allen Nähten platzt. Schwarz-Weiß-Fotos an den Wänden verströmen einen Hauch von Nostalgie. "Hey, den kenn ich doch", sagt so mancher Gast, der am Samstag gekommen ist, um das Jubiläum einer Kultkneipe zu feiern: 30 Jahre "Casablanca" in der Oberen Stadt.
Bei der Party feiern Hunderte von Stammgästen mit. Gott und die Welt ist gekommen. Sogar draußen bildet sich trotz der Kälte eine große Menschentraube. Auch Karl-Heinz Weißfloch, den alle nur "Casa-Karl" nennen, hat sich unter die Geburtstagsgäste gemischt. Es ist immerhin sein Baby, das da Geburtstag feiert: Er hat die Kneipe gegründet, großgemacht und viele Jahre geführt.
Unterricht geschwänzt
Ein kleines Zelt und ein Heizpilz schaffen im Freien eine angenehme Atmosphäre, bei der die Gedanken von Lars Becker in die Kindheit schweifen. "Als Schüler am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium haben wir manchmal den stressigen Englisch-Unterricht geschwänzt und es uns bei einem Seidla im Casa gut gehen lassen", verrät der 44-jährige seine Jugendsünden. Warum es ihm im "Casablanca" immer noch so gut gefällt? "Weil man hier immer jemanden trifft, den man schon von Kindesbeinen an kennt", erklärt der Kulmbacher, der seit fast 30 Jahren Stammgast ist.
Doch auch jüngere Generationen fühlen sich im "Casablanca" wie zu Hause. Dazu zählt der 21-jährige Fabian Dippold aus Kulmbach, der in seiner Freizeit auch in der Kneipe bedient. Er hebt das "Teamgefühl" unter den "Casa-"Mitarbeiten hervor, das er besonders schätzt. Der junge Mann mag es, mit den Gästen über Gott und die Welt zu plaudern. "Mir gefällt das familiäre Flair. Ob beruflich oder privat - man hat hier immer seinen Spaß."
Genauso sieht es der 23-jährige Fabian Heiden. "Im Casa trifft man jede Menge Bekannte. Es ist eine gemütliche Gastwirtschaft, in der die Bedienungen gute Laune in die Herzen der Gäste zaubern", so der Kulm bacher.
Täglich ein Feierabendbier
Stefan Eggmaier schaut jeden Tag auf ein Feierabendbier im "Casablanca" vorbei. Wenn aus den Musikboxen die guten, alten Rockklassiker ertönen, dann fühlt sich der Kulmbacher, der von Anfang an mit dabei ist,
in "seiner" Kneipe so richtig wohl.
Er habe schon mehrmals die Lokalität gewechselt, sei aber immer wieder gerne zurückgekehrt. Warum? "Weil man hier Bekannte trifft und die Bedienungen nett sind. Das Casablanca, wo zum Altstadtfest immer tolle Konzerte stattfinden, ist für mich zu einem Stück Heimat geworden", sagt Eggmaier.