Kulmbacher Tankstellenmord: DNA-Auswertung dauert noch

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Von 200 männlichen Personen aus dem Umfeld von Mordopfer Herbert Dippold hat die Kriminalpolizei Speichelproben genommen. "Einen Treffer hatten wir nicht", so Polizeisprecher Alexander Czech. Foto: Archiv
Von 200 männlichen Personen aus dem Umfeld von Mordopfer Herbert Dippold hat die Kriminalpolizei Speichelproben genommen. "Einen Treffer hatten wir nicht", so Polizeisprecher Alexander Czech. Foto: Archiv
Ist am 11. November 1984 Schauplatz eines brutalen Mordes gewesen: die Esso-Tankstelle am Kreuzstein. Foto: Archiv
Ist am 11. November 1984 Schauplatz eines brutalen Mordes gewesen: die Esso-Tankstelle am Kreuzstein. Foto: Archiv
 

Die Speichelproben werden am Institut für Rechtsmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg untersucht.

Nach wie vor unbeantwortet ist die Frage, ob die neue DNA-Spur zur Aufklärung des Kulmbacher Tankstellenmords von 1984 beitragen kann. Wie berichtet, ist es der Kripo Bayreuth möglich gewesen, mit neuesten kriminaltechnischen Methoden eine vor 30 Jahren asservierte DNA-Spur so anzureichern, dass sich jetzt ein neuer Ermittlungsansatz ergeben hat. Dazu hat die Polizei Speichelproben von zirka 200 männlichen Personen aus dem Umfeld des Mord opfers Herbert Dippold genommen.

Abschließende Erkenntnisse, so heißt es, liegen derzeit aber noch nicht vor. Laut Polizei ist ein aufwendiges Verfahren notwendig, um die DNA-Proben auszuwerten. Es sei davon auszugehen, dass die umfangreichen Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg noch mehrere Wochen dauern werden.

Am 11. November 1984 hat ein Unbekannter den 42-jährigen Pächter der Esso-Tankstelle am Kreuzstein ermordet. Das Opfer wird mit einer Abschleppstange erschlagen und mit 16 Messerstichen erstochen. Der Täter kann unerkannt mit 8000 Mark Tageseinnahmen und 800 Mark Wechselgeld entkommen.

"Ein Overkill"

Der Essener Kriminalpsychologe Christian Lüdke spricht angesichts der brutalen Tat von einem "Overkill". So eine unglaubliche Aggressivität müsse sich über einen langen Zeitraum aufgebaut haben. "Das war kein Profikiller", sagt er und glaubt, dass der Mörder aus dem Raum Kulmbach stammt. "Vielleicht ein Bekannter oder Kunde."